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Facebook hat ein "mobiles Problem"

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

New York - Kurz vor dem Milliarden-Börsengang hat Facebook ein Problem bei seinem bisherigen Geschäftsmodell eingeräumt: Die zahlreichen Nutzer, die von Smartphones und Tablet-PCs aus auf das weltgrößte Online-Netzwerk zugreifen, bringen wenig Umsatz. Inzwischen nutzen 488 Millionen der insgesamt 901 Millionen Mitglieder Facebook von mobilen Geräten aus, wie das Unternehmen in einem aktualisierten Börsenprospekt am Mittwoch mitteilte.

Zugleich kündigte das Online-Netzwerk den Start einer neuen App-Plattform an, auf der Programme für alle Arten von Geräten vertrieben werden sollen.

Wachstum deutlich verlangsamt

Facebook will bei der für Ende kommender Woche erwarteten Aktienplatzierung 11,8 Milliarden Dollar einnehmen. Dies wäre der mit Abstand größte Börsengang eines Internet-Unternehmens und einer der gewichtigsten insgesamt. Der Wert der gesamten Firma wird bei 96 Milliarden Dollar gesehen - fast 100 Mal so viel wie der vergangene Jahresgewinn. Entsprechend groß ist das Interesse der Investoren am Geschäftsmodell. Zuletzt fiel ihnen auf, dass sich das Wachstum bei Umsatz und Gewinn deutlich verlangsamt hat.

Das Unternehmen räumte in dem Börsenprospekt ein, dass der Trend zur mobilen Nutzung die Geschäftszahlen auch weiter belasten könnte. Die Facebook-Nutzer bekamen auf Smartphones und Tablets bisher keine Werbung zu sehen. Das Unternehmen kündigte zwar entsprechende Pläne an - aber die Tarife bei Werbeanzeigen auf mobilen Geräten sind auch grundsätzlich niedriger.

Nutzer sollen nicht mit Anzeigen überhäuft werden

Zugleich erklärte Facebook, dass für die verhaltene Umsatzentwicklung auch die Entscheidung gesorgt habe, auf einigen Seiten weniger Werbung anzuzeigen,  man wolle die Nutzer jedoch nicht mit Anzeigen überhäufen, um kurzfristig die Einnahmen zu steigern.

Die angekündigte App-Plattform könnte für Facebook zu einem wichtigen Standbein auch im mobilen Geschäft werden. Das "App Center" soll eine zentrale Anlaufstelle zum Herunterladen von Programmen zur Facebook-Ergänzung sein - egal ob für PC oder Smartphones und Tablets. Über große Pläne von Facebook im App-Bereich war schon seit Monaten spekuliert worden.