Experten: Kinder müssen Werbung im Internet erkennen können
Stand: 09.09.2008
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Berlin (AFP) - Kleine Internetnutzer sollten nach Einschätzung von Experten Werbung auf Internetseiten für Kinder auch als solche erkennen können. "Die Kinder müssen in die Lage versetzt werden zu erkennen, wer für welches Produkt wirbt", heißt es in einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Positionspapier, mit dem der Verein Erfurter Netcode Eltern und Anbietern Orientierung für Kriterien kindgerechter Internetwerbung geben will. In dem Zehn-Punkte-Papier vertritt der Verein zudem die Auffassung, dass Internetseiten für Vorschulkinder grundsätzlich nicht für Werbung geeignet sind. Auch dürften keine persönlichen Daten von Kindern erhoben werden.
Mit dem vom Erfurter Netcode und seinem Fachbeirat verabschiedeten Papier reagiert der Verein nach eigenen Angaben auf zunehmende Kommerzialisierungstendenzen im Kinder-Internet. Gefordert wird unter anderem, Werbung und Spiele auf Inernetseiten für Kinder zu trennen. Auch dürfe Werbung die Seite nicht dominieren. Externe Werbe-Links müssten deutlich gekennzeichnet und der Weg zurück zur Hauptseite ermöglicht werden. Zudem müsse der Kinder- und Jugendmedienschutz im Netz besonders mit Blick auf Kommerzialisierung und Datenschutz verstärkt werden.
Die Gründung des Erfurter Netcode geht zurück auf eine Initiative der großen christlichen Kirchen, der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie, des Landes Thüringen, der Landesmedienanstalten Thüringen und Nordrhein-Westfalen sowie von Stadt und Uni Erfurt. Der Verein vergibt ein Qualitätssiegel für gute Internetangebote, die sich an Kinder richten. Seinem Fachbeirat gehören neben dem Kinderkanal von ARD und ZDF das Deutsche Kinderhilfswerk, das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Uni Hamburg, die Unis Greifswald, Leipzig, Erfurt sowie Vertreter der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) von Super RTL und RTL2 an.
Ratgeber: Kinder und Internet