Europas Online-Markt für Musik und Filme hinkt USA hinterher
Stand: 07.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Brüssel - Auf dem Online-Markt für Filme, Musik und andere Medien hinkt die EU laut einer Einschätzung aus Brüssel immer noch den USA hinterher. Neelie Kroes, die für das Internet zuständige EU-Kommissarin, nannte es am Dienstag in Brüssel eine "Tragödie", dass die EU-Bürger deutlich weniger Möglichkeiten hätten als die Menschen in den USA.
Ein Beispiel sei das Video-Streaming-Angebot Netflix aus den USA, für das es kein paneuropäisches Pendant gebe, sagte Kroes laut Rede-Manuskript auf einer Konferenz zum Thema Urheberrecht. Je mehr Unternehmen ihre Medien in mehreren oder allen EU-Staaten online anbieten können, desto größer ist die Auswahl für die Verbraucher.
Die langsamere Entwicklung hängt Kroes zufolge von der Zerstückelung des Marktes durch von Land zu Land unterschiedliche Urheberrechtsregelungen ab. Die Kommission wolle darum einen "rechtlichen Rahmen bauen, um die Digitalisierung und Verbreitung kultureller Werke zu vereinfachen", versprach Kroes. Davon könnte auch der Ausbau der Leitungsnetze für die Telekommunikation profitieren, weil die Nutzer für mehr Online-Inhalt auch bereit wären, mehr für die Netze zu zahlen, urteilte die Kommissarin.
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