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EU-Roaming: Das ändert sich zum 30. April

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Ab dem 30. April werden die Kosten fürs Telefonieren und Surfen im EU-Ausland deutlich günstiger. Verbraucher sparen dann bis zu 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox klärt auf, was sich für Smartphone-Nutzer genau ändert und welche Urlaubspakete es gibt.

Neue Tarifpakete ohne Roaming-Zusatzkosten

Die drei großen Netzbetreiber Telefònica, Telekom und Vodafone begleiten die Preissenkung beim EU-Roaming mit eigenen Tarifmodellen, bei denen Roaming-Kosten entfallen: Die Flatrates fürs Inland können ohne Aufpreis auch im EU-Ausland genutzt werden. Die Tarifkosten für 12 Monate liegen zwischen 330 Euro (Telefònica) und 420 Euro (Telekom und Vodafone)*.

Dieses Tarifmodell lohnt sich jedoch nicht für alle Verbraucher. Während Vielnutzer mit hohem Datenverbrauch hier auf ihre Kosten kommen, wird ein Durchschnittsnutzer kaum vom Roaming-Vorteil profitieren. Die zuvor beschriebenen Roaming-Zusatzkosten bei einem 14-tägigen Urlaub (10 Euro) hätten an den gesamten Tarifkosten einer EU-weiten Flatrate einen Anteil von nur 2 Prozent.

Knapp 10 Euro Kosten für 14 Tage Urlaub

„Verbraucher können ihr Smartphone mittlerweile ohne große Zusatzkosten EU-weit nutzen“, sagt Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. Für einen Durchschnittsnutzer entstehen künftig während eines 14-tägigen Urlaubs knapp 10 Euro Zusatzkosten – für 75 Minuten Telefonieren, 15 SMS und 100 MB Datennutzung. Noch im Vorjahr hätten Urlauber dafür über 40 Euro bezahlt.

Das sind die Details der aktuellen Regulierungsstufe: Roaming-Gebühren liegen gerundet bei 6 Cent pro Gesprächsminute oder pro Megabyte Daten, bei 2 Cent pro SMS und 1 Cent für eingehende Anrufe. Für alle, die einen Flatrate-Tarif haben, fallen nur diese Zusatzkosten an. Wer dagegen im Heimattarif zum Beispiel 9 Cent pro Gesprächsminute bezahlt, kommt auf 9 Cent plus 6 Cent bei einem Telefonat im EU-Ausland. Urlauber nehmen ihre Tarife also gewissermaßen auf Reisen mit. Mehr als die bislang geltenden EU-Preise darf jedoch keinesfalls berechnet werden.

Tipp: Inlandsverträge auf den Prüfstand stellen

Wer nicht nur im Urlaub günstiger surfen und telefonieren will, sollte seinen Heimattarif auf Sparpotenziale untersuchen. „Von günstigen Inlandsoptionen profitieren Kunden schließlich das ganze Jahr“, sagt Ehrmann. „Zumal im Juni 2017 Roaming-Gebühren in der EU ohnehin abgeschafft werden sollen.“ Allerdings bleibt abzuwarten, wie konsequent die Behörden mögliche Ausnahmen behandeln.

Vorsicht heißt es weiterhin bei Reisen außerhalb der EU: Hier werden die Roaming-Gebühren nicht reguliert. Je nach Anbieter fallen in der Türkei oder den USA für 1 MB Daten über 10 Euro an. Es empfiehlt sich, vor Reiseantritt beim Anbieter nach Zusatzpaketen zu fragen, um die Kosten im Rahmen zu halten.