EU-Kommission wirft Microsoft Missbrauch seiner Marktmacht vor
Stand: 19.01.2009
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Brüssel/Washington - Wegen der Vermarktung des Microsoft-Programms Internet Explorer zusammen mit seinem weit verbreiteten Betriebssystem Windows droht dem US-Softwareriesen erneut Ärger mit der EU-Kommission. Die Kommission habe am Donnerstag einen Beschwerdebrief an Microsoft geschickt, wie am Freitag in Brüssel mitgeteilt wurde. Dieser unterstreiche die "vorläufige Meinung der Kommission", wonach der Verkauf von Internet Explorer und Windows im Paket den EU-Regeln gegen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung widerspreche.
Microsoft bestätigte den Eingang des Briefes. "Wir halten uns daran, unsere Geschäfte in vollständiger Übereinstimmung mit dem europäischen Recht zu führen", erklärte der Konzern in Redmond im US-Bundesstaat Washington. Zugleich verwies das Unternehmen darauf, dass es zwei Monate Zeit habe, auf das Schreiben der EU-Kommission zu antworten. Danach könne Microsoft überdies eine Anhörung beantragen. Bis dahin könne die EU keine Entscheidung fällen, hob das Unternehmen hervor.
Microsoft hatte sich bereits eine Rekord-Wettbewerbsstrafe der EU in Höhe von fast 500 Millionen Euro eingehandelt, weil das Unternehmen sein Medienabspielprogramm Media Player mit dem Betriebssystem Windows gekoppelt hatte. Das EU-Gericht erster Instanz hatte die Entscheidung im September 2007 bestätigt.