Brüssel (dpa) - Mehr EU-Bürger als bisher müssen nach Ansicht der EU-Kommission einen schnellen Internet-Zugang bekommen. In einem am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Bericht der Kommission heißt es, bislang nutzten im Durchschnitt 36 Prozent der EU-Bürger eine Breitbandverbindung zum Internet. Damit habe sich die Nutzung zwar seit 2003 verdreifacht, doch seien für sieben Prozent der EU-Bevölkerung immer noch keine Breitbandzugänge vorhanden. In ländlichen Gebieten seien es sogar 30 Prozent ohne Zugang zu einem schnellen Breitbandnetz.
In dem Bericht stellt die Kommission zur Diskussion, ob in der sogenannten Universaldienstrichtlinie möglicherweise eine Pflicht zum Breitbandangebot vorgeschrieben werden müsse. In dieser Richtlinie ist unter anderem festgelegt, dass alle Bürger Anspruch auf einen festen
Telefonanschluss und einen "funktionalen Internetzugang" haben. Dieser muss aber nicht unbedingt auf Breitbandtechnik beruhen. Hinsichtlich des mobilen Telefonierens sei jedenfalls kein Zwang nötig, wie er von der Universaldienstrichtlinie ausgehe. Derzeit liege die Nutzungsrate im
Mobilfunk bei 112 Prozent - zahlreiche EU- Bürger verfügten also über mehrere Anschlüsse. Das mobile Telefonieren sei mittlerweile mit durchschnittlich 13,69 Euro pro Monat für ein Basis-Angebot auch billiger als der im Schnitt 14,90 Euro teure Festnetzanschluss.