EU-Kommissarin rügt deutsche Internet-Versorgung
Stand: 25.03.2009
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Düsseldorf - EU-Telekommunikations-Kommissarin Viviane Reding hat die Internet-Versorgung in Deutschland als unzureichend kritisiert. Bisher hätten 27,5 Prozent aller Bundesbürger einen Breitband-Anschluss für schnelles Internet abonniert, sagte Reding dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Damit liege Deutschland nur an neunter Stelle aller Staaten der Europäischen Union. "Deutschland spielt hier nicht die Rolle einer Lokomotive", rügte die EU-Kommissarin, "von der größten EU-Volkswirtschaft würde ich mehr erwarten."
Reding bemängelte zudem Lücken im Breitband-Netz in ländlichen Regionen. 12,5 Prozent aller Bundesbürger bleibe der technische Zugang zum schnellen Internet immer noch verwehrt. "Diese weißen Flecken müssen weg", sagte Reding. Ohne schnelles Internet könnten sich keine Unternehmen ansiedeln und die Bürger hätten keinen Zugang zu wichtigen Dienstleistungen etwa im Gesundheitswesen.
Die Bundesregierung will die Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet deutlich ausbauen. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte zuletzt angekündigt, bis Ende 2010 sollten Breitbandanschlüsse für alle deutschen Haushalte bereitgestellt werden.