EU-Kommissarin: Roaminggebühren innerhalb Europas abschaffen
Stand: 27.09.2010
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Brüssel - Laut Medienberichten denkt die Europäische Union darüber nach, die Roaminggebühren innerhalb Europas abzuschaffen. Telekommunikationskommissarin Neelie Kroes erklärte auf einer Branchenkonferenz: "Ich möchte, dass sich die Diskrepanz zwischen den Gebühren für Roaming und Inlandsgespräche allmählich auf Null zubewegt - je früher, desto besser". Die EU will dieses Ziel bis 2015 erreichen.
"Die exorbitanten Roamingkosten für 'Auslandsgespräche' innerhalb der EU sind ein überholtes Konzept", so Kroes. Bisher fehle ein funktionierender Binnenmarkt für Telekommunikation innerhalb Europas. "Auf einem digitalen Markt, wie ich ihn verstehe, gewährleistet ein effizienter Wettbewerb, dass Anwender keine signifikanten Unterschiede spüren, wenn sie eine Grenze überqueren - sowohl was den Service, als auch die Kosten angeht", sagte die Kommissarin.
Die preislichen Unterschiede bei Telefonaten, SMS und Datenübertragungen sollen zukünftig allein von den tatsächlich anfallenden Kosten abhängen, so Kroes. Wie eine mögliche Regelung aussehen könnte, ließ die Kommissarin offen. Eine erneute gesetzliche Senkung der Höchstpreise sei zurzeit jedoch nicht geplant.
Erst Anfang Juni hatte der Europäische Gerichtshof die sogenannte Roamingverordnung in ihrer jetzigen Form für rechtens erklärt. Eine Obergrenze für Telefon-Entgelte innerhalb der EU sei demnach erforderlich. Die Regelung ist seit dem ersten Juli in Kraft.