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Entrümpeln der Festplatte leicht gemacht

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

München/Bonn - Wer kennt das Problem nicht: Auf die Schnelle will man noch eine Online-Überweisung machen, ein paar Fotos per E-Mail versenden oder einfach nur in Word einen Brief aufsetzen - doch der Computer kommt einfach nicht in die Gänge. Die Sanduhr läuft und läuft - es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis was passiert. Da hilft nur eins: Der PC muss entrümpelt werden.

"Mit der Zeit mutiert jede Festplatte ganz von allein zur Mülldeponie: Nie genutzte Programme, doppelte Dateien oder Spuren vergangener Internet-Kurz-Trips haben sich dort angesammelt. Die Daten-Berge kosten wertvollen Speicherplatz, das Durcheinander senkt die High-Speed-Geschwindigkeit und viele Programme müssen dringend wieder aktualisiert werden", sagt Tobias Weidemann von der Zeitschrift "PC-Welt" in München.

Kostenlose Aufräum-Helfer

Eine goldene Faustregel für den richtigen Zeitpunkt des Entrümpelns von Datenmüll nennt Axel Vahldiek von der Computer-Fachzeitschrift "c't": "Damit Windows noch vernünftig arbeiten kann, muss ein Viertel der Festplatte frei sein. Wenn sie randvoll ist, bremst sie Windows aus und es geht fast nichts mehr.

Deshalb muss man dann einiges löschen." Allerdings rät Vahldiek zur Vorsicht. "Wenn man die falschen Dateien löscht, zum Beispiel Systemdateien, kann das dazu führen, dass die Programme gar nicht mehr laufen. Schlimmstenfalls streikt dann sogar Windows." Wenn es nach dem Experten aus Hannover geht, sollte man ausschließlich passende Werkzeuge benutzen. "Das kostenlose Programm "WinDirStat" eignet sich hervorragend zum Aufräumen. Es zeigt einem, wo die richtigen Brocken auf der Festplatte liegen", sagt er. Das könnten beispielsweise Kopien von DVDs sein. "Wenn ich zehn Kopien von einer DVD mache und vergesse, sie zu löschen, sind schnell mal eben 40 GB voll."

Auch das Gratis-Programm "CCleaner" helfe bei der digitalen Aufräumaktion, ergänzt Tobias Weidemann. "Es entfernt vor allem unbenutzte und temporäre Dateien. Aber auch nicht oder nicht mehr benötigte Einstellungen. Es kann den Verlauf der besuchten Web-Seiten bei Browsern löschen oder diverse andere Verläufe - zum Beispiel benutzte Dateien oder eingegebene Such-Begriffe in der Windows-Suche." Außerdem lösche es je nach Bedarf Einträge der Registrierungs-Datenbank, die nach der Deinstallation von Programmen übrig geblieben seien.

Empfehlenswerte Bezahl-Programme

Mit "Twin7" von DATA Becker (zwischen 20 und 40 Euro) kann man, laut Weidemann, die Festplatte von überflüssigem Datenmüll säubern und die Leistung verbessern. Das Programm biete eine automatische Optimierung und Analyse des Computers mit anschließenden Verbesserungsvorschlägen an. "Umfangreich ist aber auch die automatische Löschfunktion für bestimmte Dateien. Eine Tuning-Möglichkeit ist beispielsweise die Einstellung, nach welcher Zeit abgestürzte Programme automatisch aus dem Arbeitsspeicher fliegen", sagt Weidemann.

Ein weiteres Programm, um den PC auf Zack zu bringen, sei "Tune Up Utilities" (ca. 40 Euro): "Mit wenigen Klicks repariert es Software und Programmfehler, verbessert es die Leistungsfähigkeit, beseitigt Dateien-Ballast und rettet versehentlich gelöschte Dateien." Besonders praktisch sei die Funktion "Program Deactivator": "Damit lassen sich Programme vorübergehend komplett deaktivieren, ohne dass sie deinstalliert werden müssen", sagt Weidemann.

Ohne Hilfsmittel den PC-Putz meistern

Wer sich einigermaßen gut auf seinem Computer zurechtfinde, könne die Festplatte auch per Hand bereinigen, meint Vahldiek. "Da eignet sich die Datenträger-Bereinigung. Die findet man, indem man auf das Startmenü klickt, dann weiter auf Alle Programme, Zubehör, Systemprogramme und dann auf Datenträger bereinigen. Mit diesen wenigen Klicks löscht man alle temporären Daten, die man nicht mehr braucht."