Digitalisierung kann medizinische Versorgung auf dem Land verbessern
Stand: 14.07.2016
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Rostock - Viele Experten der Gesundheitswirtschaft sehen die Digitalisierung als große Chance. Vor allem ländliche Regionen würden von den Veränderungen profitieren. Die neuen Technologien bieten Mittel und Wege, die zum Teil sehr schwierige Versorgung auf dem Land zu verbessern, sagte der Mediziner und Tagungspräsident Marek Zygmunt am Mittwoch auf der 12. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock-Warnemünde.
Dort beraten rund 600 Experten bis Donnerstag zum Thema "#Gesundheit 2016 - die Gesundheitswirtschaft in der Digitalen Welt". Die digitalen Patientenakten werden nach ihrer Meinung Routine werden. Patienten könnten auch etwa mit Smartphones und speziellen Apps Kontakt mit Versorgungszentren knüpfen und Beratung erhalten, sagte Zygmunt. Die Universitätsklinik Rostock und der Elektronikkonzern Philips stellten ein solches Pilotprojekt für 17 Millionen Euro vor.
Das System in Deutschland sei in hohem Maße von der Datensicherheit und der Datensouveränität seitens der Patienten abhängig, erklärten die Experten weiter.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte, die Digitalisierung sei das große Zukunftsfeld der Wirtschaft. In der Medizin erfordere sie eigene Wege und andere Lösungen als beispielsweise im Bereich Industrie 4.0. Es müsse das große Ziel sein, alle an der medizinischen Versorgung Beteiligten in die Telematik-Infrastruktur einzubeziehen.
Die Patienten seien die größten Treiber der Entwicklung, sagte Sellering. "Ein Patient will wissen, was mit ihm los ist und wie es weitergeht." Das Gesundheitssystem müsse aufpassen, dass der behandelnde Arzt und die Digitalisierung künftig nicht auf verschiedenen Ebenen handelten. Eines sei aber klar: "Das Selbstverständnis von Ärzten wird einen Demokratisierungsschub erfahren, den wir uns gar nicht haben vorstellen können."