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Digitalisierte Arbeitswelt: Wie werden wir morgen arbeiten?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Vertreter aus Wissenschaftler und Wirtschaft haben der Internet-Enquete-Kommission des Bundestags Konzepte für die Entwicklung der Arbeitswelt in der digitalen Gesellschaft präsentiert. Die Digitalisierung werde die Arbeitswelt erheblich verändern, sagte Ruth Stock-Homburg von der Technischen Universität Darmstadt. Bei den sogenannten "Digital Natives", also den bereits in die digitale Ära hineingeborenen Menschen, "fließen Arbeit und persönliches Leben zunehmend zusammen".

Da stelle sich die Frage, ob es in Zukunft noch das Modell einer "Work-Life-Balance" geben werde. Darunter wird die Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Karriere auf der einen sowie Freizeit und Familie auf der anderen Seite verstanden.

Von erheblichem Nachholbedarf bei der Finanzierung junger Internet-Unternehmen sprach der Geschäftsführer der Venture-Capital-Firma Penelope Ventures, Tom Kirschbaum. "Wir brauchen eine höhere Risikoaffinität, sonst werden die Chancen nicht gelingen." Der Mathematiker und Philosoph Gunter Dueck bezeichnete Innovationen als einen "Kampf mit Umwelteinflüssen" - hier müsse man neues Land erschließen, oft durch ein Meer von Schwierigkeiten hindurch. "Unser Land muss aufbrechen zu etwas, was wir wirklich von Herzen wollen", sagte Dueck.

"Deutschland ist leider immer noch kein Startup-freundliches Land", sagte am Montag Heiko Hebig, der in der "Spiegel"-Verlagsgruppe für neue Geschäftsfelder zuständig ist. Das Internet stelle alte Geschäftsmodelle auf den Kopf. "Wir sollten nicht alte Geschäftsmodelle schützen, sondern neue fördern", riet Hebig den Abgeordneten und Sachverständigen in Berlin.

Die Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft wurde im Mai 2010 vom Bundestag eingesetzt. Ihre Arbeit ist auf zwei Jahre angelegt. Der Bundestag erwartet konkrete Handlungsempfehlungen zu insgesamt acht Themenbereichen, die in Projektgruppen bearbeitet werden, unter anderem zum Urheberrecht, zur Netz-Infrastruktur und zum Datenschutz.