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Diagnose-Software gegen Computer-Spionage

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Netzaktivisten haben eine Software entwickelt, mit der Spionageprogramme auf Computern aufgespürt werden können. Die Spähprogramme könnten Nutzer praktisch komplett ausforschen.

Solche Programme seien zum Teil im Internet zu haben oder würden von spezialisierten Firmen an Regierungen verkauft, erklärte die Gruppe, die von renommierten Menschenrechtsorganisationen unterstützt wird. Einige der Spähprogramme können praktisch alle Aktionen von Computernutzern

aufzeichnen: Sie protokollieren Tastatureingaben, können Kameras und Mikrofone anschalten und Online-Aktivitäten beobachten. Es ist für Opfer sehr schwer, zu erkennen, ob ihr Computer mit einem solchen Programm infiziert ist.

Die Software «Detekt» soll die Spähprogramme aufspüren. Bisher gibt es sie in einer Version für Windows-Rechner. Sie kann unter ResistSurveillance.org heruntergeladen werden. Entwickelt wurde «Detekt» von dem IT-Sicherheitsspezialisten Claudio Guarnieri, der die aggressiven Spähprogramme seit Jahren erforscht. Die Spionageprogramme können über vorbereitete Webseiten oder E-Mail-Anhänge auf die Rechner geschmuggelt werden.

Solche Überwachungsprogramme würden gegen Journalisten, Aktivisten oder Menschenrechtler eingesetzt, prangerten die Organisationen an.

Zu dem Bündnis gehören Amnesty International, die Digitale Gesellschaft und die amerikanischen Netzaktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF) sowie von Privacy International.

Sollte die Überprüfung anschlagen, raten die Aktivisten dringend dazu, den Computer nicht mehr zu benutzen. Man solle damit auch nicht mehr ins Internet gehen. «Wir empfehlen, dass Sie mit einem Experten sprechen.» Der könne die technischen Details prüfen und möglicherweise helfen, Schadprogramme von dem Rechner zu entfernen.

Gleichzeitig betonten die Aktivisten, dass ihr Werkzeug keine vollständige Sicherheit garantieren könne. «Selbst wenn Detekt keine Spuren von Spionagesoftware auf einem Computer findet, heißt das nicht, dass dort keine vorhanden ist.» Anbieter könnten etwa ihre Programme verändern, um nicht mehr entdeckt zu werden.