Deutschland sichert Adressenkontigent für Internetstandard IPv6
Stand: 09.05.2008
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Potsdam - Deutschland hat bereits eines der weltweit größten Kontingente an Adressen für die nächste Generation des Internets reserviert. Das teilte der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts, Prof. Christoph Meinel, zum Abschluss eines Expertengipfels über die Einführung des neuen Internetstandards IPv6 mit. Mit seinem Anteil von 13 Prozent an den zugeteilten neuen Anschlussnummern sei Deutschland hinter den USA mit 20 Prozent die Nummer 2 in dieser Technologie und liege noch vor Frankreich und Japan (je 11 Prozent), betonte Latif Ladid, Präsident des internationalen IPv6-Forums, auf der Tagung.
Rund 70 führende Fachleute aus dem In- und Ausland hatten zwei Tage lang in Potsdam darüber beraten, wie der Übergang auf die neue Internetgeneration gestaltet werden soll. Sie bietet mehr Sicherheit, höhere Leistung, leichtere Erweiterbarkeit und bessere Anpassbarkeit an neue Anforderungen.
Der alte Standard IPv4 gilt seit 1981. Das Kürzel IP steht für "Internet-Protokoll" und bezeichnet das Verfahren, mit dem sich Computer und Geräte im weltweiten Netz verknüpfen.
Für die Bundesregierung bezeichnete der IT-Direktor des Bundesinnenministeriums, Martin Schallbruch, den neuen Internetstandard IPv6 als "schiere Notwendigkeit". Darauf werde der Bund künftig bei der Beschaffung setzen. Erstmals werde das im Herbst zum Tragen kommen, wenn im Rahmen der Initiative "Deutschland Online Infrastruktur" (DOI) gemeinsame Netzinfrakstrukturprojekte für Bund, Länder und Gemeinden ausgeschrieben würden. Dies sei als ein Signal der Regierung zu verstehen. Auch EU-Kommissarin Reding hatte die deutsche Bundesregierung ausdrücklich für ihr Engagement gelobt. "Sie wird IPv6 auf den Weg bringen und ich freue mich auf die Zusammenarbeit", sagte Reding.
Schallbruch riet der deutschen Wirtschaft, auf das neue Internet zu setzen: "Jedes Unternehmen ist gut beraten, sich die entsprechenden Vorteile zu sichern", sagte er bei dem Gipfeltreffen im Hasso-Plattner-Institut. Die öffentliche Verwaltung in Deutschland investiert nach Schallbruchs Worten jährlich 2,4 Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur.