Deutsche Telekom verzeichnet soliden Jahresauftakt
Stand: 12.05.2010
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Bonn - Dank ihrer Sparmaßnahmen ist der Deutschen Telekom
Obermann will sich die starke Nachfrage nach mobilem Internet, Breitband und nicht zuletzt IT-Dienstleistungen wie das viel zitierte "Cloud Computing" zu nutze machen und die Umsätze in den nächsten Jahren wieder steigern. Vorbörslich legte die T-Aktie zu. Börsianer kommentierten, die Zahlen seien "ohne Haken und besser als erwartet" ausgefallen.
Zu der positiven Entwicklung trug vor allem das Deutschlandgeschäft bei, welches sich zunehmend stabilisiert. Bei der angeschlagenen Tochter T-Mobile USA gingen die Umsätze wegen des schwachen Dollars um acht Prozent zurück. Nach wie vor profitiert die Telekom in ihren Zahlen auch noch von der Beteiligung an der griechischen Hellenic Telecom (OTE), die im Vorjahr erst ab Februar in die Zahlen einbezogen wurde.
Insgesamt konnte die Telekom die Umsätze mit einem Rückgang von 0,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro praktisch stabil halten. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte dank der anhaltenden Sparbemühungen um 1,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zu. Unterm Strich verdiente die Telekom 767 Millionen Euro nach einem Minus von mehr als einer Milliarde im Vorjahreszeitraum. Vor einem Jahr hatten hohe Abschreibungen auf die Mobilfunktochter in Großbritannien die Telekom in die roten Zahlen gedrückt.
Marge in den USA gesteigert - Kunden verloren
Damals hatte die Telekom wegen Problemen in den USA und Großbritannien eine Gewinnwarnung ausgeben müssen. Das US-Geschäft - der früherer Wachstumstreiber - gehört nach wie vor zu den Baustellen im Konzern. Dort verlor der Bonner Konzern erneut Mobilfunkkunden an die Konkurrenz. Die großen Wettbewerber Verizon Wireless und AT&T warben im ersten Quartal erneut Millionen Kunden. Die Telekom hinkte lange mit ihrem Netzausbau hinterher und hofft nun mit dem Ausbau des 3G-Netzes und neuen Smartphones Kunden zu gewinnen. Auf Dollar-Basis konnte die Telekom den Umsatzrückgang nun wenigstens abschwächen und den operativen Gewinn (EBTIDA) leicht um 0,8 Prozent steigern.
Die britische Tochter konnte ihren operativen Gewinn trotz eines Umsatzrückgangs kräftig steigern. Gleichzeitig verlor T-Mobile UK kaum noch Kunden. Die Telekom hatte die Mobilfunktochter in ein Joint Venture mit der France-Telecom-Tochter Orange eingebracht, künftig wird das Gemeinschaftsunternehmen seine Zahlen separat vorlegen. Das Osteuropageschäft wurde durch die angespannte wirtschaftliche Lage und den hohen Wettbewerbsdruck belastet. Umsatz und EBITDA stiegen nur dank der Beteiligung an OTE. Die Deutsche Telekom ist inzwischen mit rund 30 Prozent an OTE beteiligt, der griechische Staat hält noch 20 Prozent. Bis 2011 kann die griechische Regierung der Telekom weitere zehn Prozent der OTE-Anteile anbieten.
Deutschlandgeschäft zunehmend stabilisiert
In Deutschland konnte die Telekom den Umsatzrückgang verglichen mit dem Vorjahreszeitraum abschwächen. Die Erlöse im Mobilfunk stiegen von Januar bis März um 2,5 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn legte sogar um knapp neun Prozent zu. Im Festnetzgeschäft konnte die Telekom den Umsatz- und Gewinnrückgang dank niedrigerer Kosten abschwächen.
Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. In die ursprüngliche Prognose für das bereinigte EBITDA von rund 20 Milliarden Euro werde die britische Tochter T-Mobile UK allerdings nicht mehr einbezogen. Deshalb verringere sich der Wert um 400 bis 500 Millionen Euro. Die Prognose für den Free Cashflow bleibe aber bei rund 6,2 Milliarden Euro. Im ersten Quartal erwirtschaftete die Telekom einen Free Cashflow von 1,4 Milliarden Euro.