Der "Gefällt mir"-Knopf sammelt Daten zum Surfverhalten
Stand: 25.10.2011
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Bonn/Hamburg - Der umstrittene "Gefällt mir"-Knopf von Facebook liefert umfassende Informationen zum Surfverhalten der Nutzer - auch ausserhalb von Facebook. Dafür muss der Knopf noch nicht einmal gedrückt werden. Wer dies unterbinden möchte, muss sich bei Facebook ausloggen, bevor auf anderen Seiten weitergesurft wird.
Holger Junker vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn weiß, dass sich die Daten nur zuordnen lassen, solange Nutzer während des Surfens auf anderen Seiten bei Facebook eingeloggt sind. Abhilfe schaffen auch Browser-Plugins wie "Facebook Blocker" für Firefox und Safari und "Facebook Disconnect" für Chrome.
Diese Technik wendet nicht nur Facebook an: "Viele Webseitenbetreiber nutzen Tools von anderen Anbietern, um Informationen über ihre Besucher zu sammeln", erklärt Junker. Allerdings werde dabei normalerweise nur die IP-Adresse aufgezeichnet, die zunächst eher wenig über ihren Besitzer verrät. Wer beim Surfen bei Facebook angemeldet ist, liefert den Betreibern des sozialen Netzwerks neben seinem Surfverhalten aber auch persönliche Daten.
Datenschützer hatten soziale Netzwerke wie Facebook zuletzt scharf kritisiert. Im Mittelpunkt steht dabei unter anderem der "Gefällt mir"-Button. Richard Allan, Europa-Manager des sozialen Netzwerks, sagte bei einer Anhörung im Bundestag, das Unternehmen erstelle aus Nutzerdaten keine persönlichen Profile. "Wie Facebook die gesammelten Daten nutzt, ist unklar", sagt auch Junker. Grundsätzlich sei es aber möglich, daraus zum Beispiel personifizierte Werbung zu erstellen.