DECT-Schnurlostelefone mit Mängeln bei der Abhörsicherheit
Stand: 17.03.2009
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Hamburg - Wissenschaftler haben mehrere Schwachstellen bei DECT-Schnurlostelefonen aufgedeckt. Einem Test der Zeitschrift "Computerbild" (Heft 6/2009) in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt zufolge sind davon alle wichtigen Hersteller von AEG bis zur Telekom betroffen. Hacker können Gespräche abhören und Telefonate über eigene Basistationen umleiten. Von 50 gängigen DECT-Telefonen zeigte sich im Test keines völlig abhörsicher.
Wie die Zeitschrift berichtet, sind dafür die Hersteller verantwortlich, weil sie den Empfehlungen der DECT-Norm ETS 300175 nicht folgen. Demnach verzichten viele Hersteller ganz auf die in der Norm empfohlene Verschlüsselung der Übertragung zwischen Mobilteil und Basisstation oder sie nutzen eine veraltete Verschlüsselung mit 64-Bit-Technik. Nachdem Hacker die einfache Verschlüsselung durchbrochen haben, können sie Gespräche abhören. Bei Internet-Zugriffsverfahren werden für sichere Verbindungen dagegen seit Jahren 128-Bit-Verschlüsselungen genutzt.
Im Test der Zeitschrift reichten bereits ein Notebook mit dem Betriebssystem Linux und eine spezielle Einsteckkarte im PC-Card-Format aus, um die Hälfte der Telefone zu hacken. Neue Modelle mit Öko-Modus sind im Vorteil, weil sie sich wegen ihrer niedrigen Sendeleistung schwerer orten lassen.