Datenschutz im neuen Internet-Protokoll IPv6 ist gewährleistet
Stand: 03.05.2011
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Berlin - Nach Einschätzung von IT-Experten bringt die geplante Einführung des neuen Internet-Protokolls IPv6 keine Nachteile beim Datenschutz mit sich. "Die Sicherheit ist genauso gut wie die, die ich heute schon habe", erklärte der Generalsekretär des Deutschen IPv6-Rates, Harald Sack, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Damit wandte er sich gegen Äußerungen des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar. Dieser hatte im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vor einem Ende der anonymen Internet-Nutzung gewarnt.
Sack sagte dazu: "Über die Privacy Extensions in IPv6 kann man jederzeit anonym sein." Bei dieser Vorkehrung zum Schutz der Privatsphäre wird der zweite Teil der neuen IP-Adresse gewissermaßen ausgewürfelt. "Wenn ich mich am nächsten Tag anmelde, habe ich wieder eine neue IP-Adresse", sagte der Informatiker am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam. Nur der Provider könne dies nachverfolgen - so wie auch schon bei der jetzt üblichen dynamischen Zuteilung von IPv4-Adressen.
Der vordere Teil der neuen IP-Adressen identifiziert das jeweilige Netzwerk, enthält also beim privaten Internet-Nutzer eine Kennung des Providers. Der zweite Teil, die sogenannte Interface ID, enthält dann den privaten Teil der Adresse und wird aus einem 64 Bit großen Bestand an möglichen Kennungen ermittelt - das sind 4,3 Milliarden mal 4,3 Milliarden. Die mit IPv6 ins Unermessliche gesteigerte Verfügbarkeit von IP-Adressen bietet allerdings auch die Möglichkeit, sich eine feste Adresse zuteilen zu lassen.
Sack äußerte sich zuversichtlich, dass die Umstellung auf das neue Protokoll jetzt zügig vorangetrieben werde. Die Aufmerksamkeit dafür sei jetzt deutlich größer als vor einem Jahr. Anfang Februar hatte die Internet-Organisation IANA mitgeteilt, dass der verfügbare Pool an Adressen im bisherigen Standard IPv4 ausgeschöpft ist.