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Datenschutz: Abwählen und blockieren für mehr Privatsphäre

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Hannover - Hundertprozentigen Schutz im Internet gibt es nicht. Aber auch mit wenig Aufwand lässt sich schon viel erreichen. Nach diesem Motto sollten Nutzerinnen und Nutzer etwas für ihre Privatsphäre tun.

Hersteller sammeln gezielt Kundendaten

Immer mehr Geräte wollen ins Internet. Und immer mehr Dritthersteller-Software läuft auf diesen Geräten. Zudem sammelt so mancher Hersteller auch ganz gezielt Kundendaten, um damit Einnahmen zu generieren. Die Folge: Potenzieller Datenabfluss allerorten, berichtet das Fachmagazin "c't".

Abschaltoptionen oft schwer zu finden

Umso wichtiger sei es, dass Nutzerinnen und Nutzer sich die Mühe machen, durch die Einstellungsmenüs von Geräten, Programmen, Apps und Diensten zu schauen - und dort abwählen und blockieren, was sich abwählen und blockieren lässt. Das kann eine Herausforderung sein. Denn oft haben die Hersteller die entscheidenden Optionen gut versteckt. In jedem Fall haben Anwender mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mehr Möglichkeiten erhalten, im Sinne ihrer Privatsphäre ordnend einzugreifen, erklären die Experten. Viele Abschaltoptionen würden von der DSGVO vorgeschrieben und existierten wohl auch nur aufgrund dieser Vorschrift.

Einige Tipps in der Übersicht:

- Windows 10: Optionen im Datenschutz-Einstellungsmenü checken; App-Berechtigungen einschränken; kein Microsoft-Konto, sondern ein lokales Benutzerkonto verwenden; Web-Suche im Startmenü abschalten

- Android: Gerätesperre einrichten; Synchronisierungen und Backup einschränken oder deaktivieren; App-Berechtigungen einschränken; Tastatur-Apps Online-Analysen der Eingaben verbieten; Google-Einstellungen zu Datenschutz und Standort sorgfältig checken

- iOS: Backups lokal auf dem Rechner anlegen; in den Datenschutz-Einstellungen die Ortungsdienste einschränken und die App-Zugriffe kontrollieren - Messenger: Lesebestätigungen einschränken oder deaktivieren; bei Messengern, die nicht standardmäßig verschlüsseln, gezielt nur geheime Chats starten; öffentliche Profilinformationen in den Einstellungen prüfen und gegebenenfalls ändern

- Browser: Tracking in den Einstellungen so weit wie möglich blockieren; wer bei Firefox, Chrome und Edge die in Seiten eingebetteten Inhalte minuziös kontrollieren möchte, kann dies etwa mit der Erweiterung "uMatrix"; wer seinen Browser mit einem Konto nutzt, sollte genau prüfen, ob und welche Daten synchronisiert werden

-Online-Speicher: Einen Dienst wählen, der die Daten auf Servern in Deutschland oder EU-Ländern speichert; wenigstens die sensiblen Daten in Cloud-Speichern mit Tools wie Boxcryptor oder Cryptomator verschlüsseln;

- Fitnessdaten: Idealerweise Sport-Tracker ohne Cloud-Anbindung kaufen; bei Trackern mit Konto- oder Cloud-Zwang ein nur für diesen Zweck bestimmtes E-Mail-Konto erstellen, um Rückschlüsse auf die eigene Person zu erschweren; bei persönlichen Angaben und dem genauen Geburtstag lügen - nur bei Größe, Gewicht, Geschlecht und Geburtsjahr korrekte Angaben machen, damit die Fitnessauswertungen noch passen

- macOS: Im Bereich "Sicherheit/Datenschutz" Werbe-Tracking einschränken und prüfen, wer System-Diagnosedaten erhält; im selben Bereich die Zugriffsrechte der Apps verwalten; unter "Systemeinstellungen/Internet-Accounts" die Zugriffe von Online-Diensten kontrollieren; in den "Systemeinstellungen" die Web-Vorschläge der Spotlight-Suchfunktion deaktivieren

- Smart Home: Firmware vernetzter Geräte immer aktuell halten; vernetzte Geräte im Heimnetz möglichst nicht durch eine Port-Weiterleitung über das Internet erreichbar machen, sondern etwa von unterwegs per VPN darauf zugreifen; bei Smart-Home-Geräten, die Daten wie etwa Audiomitschnitte an Internet-Server schicken, die Datenaufzeichnungen beim Anbieter nach Möglichkeit regelmäßig kontrollieren oder löschen.