Datenmissbrauch: Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung
Stand: 29.09.2010
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Berlin - Wenn es um den Datenschutz geht, sind die Deutschen verunsichert. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Allensbach und die Auskunftei Schufa am Mittwoch in Berlin vorstellten. "Da herrscht ein sehr vages, unterschwelliges Gefühl der Sorge bei der Bevölkerung", sagte der Autor der Studien Thomas Petersen. Zwar gebe es eine große Sensibilität für das Thema Datenschutz, jedoch sei vielen Bürgern völlig unklar, was Datenmissbrauch eigentlich sei.
So gaben in der Studie 72 Prozent der Befragten an, es handele sich bereits um Datenmissbrauch, wenn jemand ungefragt Werbepost von Unternehmen erhalte. Auch die Speicherung von Kundendaten bewerteten 48 Prozent generell als Missbrauch ihrer Daten. "Für viele ist einfach alles Missbrauch, was mit Daten zu tun hat, auch nicht kriminelle Aktivitäten", sagte Petersen. Da die Thematik schwer durchschaubar sei, verspürten viele der Befragten ein ganz generelles Gefühl von Unrecht.
Groß ist das Misstrauen zudem, wenn Daten im Internet preisgegeben werden sollen. So ergab die Studie, dass durchschnittlich jeder Zweite schon einmal auf eine Bestellung im Internet verzichtet hatte, weil er Informationen nicht preisgeben wollte. Dennoch bestellten die gleichen Befragten gelegentlich Waren über den Versandhandel. "Die Datenweitergabe per Postkarte scheint weniger unheimlich zu sein", sagte Petersen.
Für die Schufa als Auftraggeber der Studie waren die Ergebnisse nicht allzu erfreulich. So gaben nur 38 Prozent der Befragten an, die Schufa sei vertrauenswürdig genug, um ihr Kontodaten zu überlassen. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) sah die Arbeit der Auskunftei generell kritisch und wollte Daten über ihre Kreditwürdigkeit nicht gespeichert haben.