Das neue Windows 8 im Test - gemischtes Fazit
Stand: 09.03.2012
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Berlin - Bis Januar 2013 kann die Beta-Version des neuen Windows 8 kostenlos ausprobiert werden. Die Zeitschrift "Computerbild" hat bereits ein erstes Fazit gezogen: "Windows 8 belastet die Hardware deutlich weniger als Windows 7", resümieren die Tester. Am deutlichsten mache sich die vermehrte Leistung bei Tablet-PCs bemerkbar, auf Netbooks schwächele das neue Betriebssystem dagegen. Auch die Kacheloberfläche namens Metro ist in erster Linie für Tablet-Nutzer gedacht, aber PC-Nutzer können flott zum klassischen Desktop-Modus wechseln.
Neu sind die im Windows Store erhältlichen und dort zentral aktualisierbaren Apps, Mini-Programme die im Vollbild ausgeführt werden und aufs Wesentliche reduziert sind. "Niemand braucht komplizierte Menüs, wenn er einfach nur E-Mails schreiben oder Filme schauen möchte", stellen die Tester fest. Wer aber ein traditionelles Programm wie Word oder iTunes öffnet, landet auf dem klassischen Desktop. "Das ständige Hin und Her wirkt nicht schlüssig und nervt", so die Experten.
Apps können auf der Startoberfläche beliebig sortiert werden und aktuelle Informationen anzeigen, beispielsweise aus E-Mail-Clients, Kalendern oder sozialen Netzwerken. Zwei Apps lassen sich gleichzeitig nutzen - beispielsweise, um einen Film zu schauen und nebenher Nachrichten zu lesen. Apps erkennt man im Gegensatz zu Programmen an den größeren Symbolen in den Kacheln. Es gibt getrennte Apps für Filme, Musik und Xbox-Spiele mit integrierten Shops.
Um in Apps zu suchen, zu drucken oder Einstellungen zu verändern, erscheint per Fingerzeig am oberen rechten Bildschirmrand die sogenannte Charms-Leiste, in der sich unter "Einstellungen" der "Herunterfahren"-Knopf versteckt. Apps, die nicht aus dem Windows Store stammen, prüft und blockiert der sogenannte Smartscreen-Schutz. Wer die jeweilige App trotzdem nutzen will, muss immer wieder einen nervigen Warnhinweis wegklicken, bemängeln die Tester. Ebenfalls nicht perfekt: Die Internet-Explorer-10-App lässt keine Plug-ins zu.
Microsoft setzt mit Windows 8 auf Datenspeicherung im Internet. Wer möchte, kann Bilder, Musik oder Dokumente, aber auch Einstellungen von Benutzerkonten auf den Internetservern von Microsofts Skydrive-Dienst ablegen - und von jedem beliebigen Internetrechner darauf zugreifen. Bis zu 25 Gigabyte Speicherplatz sind gratis. Zur Nutzung von Sky Drive und dem Einkauf im Windows Store und in den App-Shops ist ein Windows-Live-Konto erforderlich.
Auch beim klassischen Windows 8 gibt es Neuerungen. Den bekannten Startknopf gibt es nicht mehr und im Explorer sind häufig genutzte Funktionen wie Kopieren oder Verschieben mit einem Klick erreichbar.
So kann das Betriebssystem erstmals virtuelle Laufwerke einbinden, viele Festplatten als einen Speichplatz unter einem Laufwerksbuchstaben zusammenfassen und einen Rettungs-USB-Stick erstellen. Wer hauptsächlich im Klassik-Modus arbeitet, kann sich Apps immerhin am linken oder rechten Bildschimrand einblenden lassen.
Um Windows 8 auszuprobieren, sollte sicherheitshalber eine zweite Partition eingerichtet und das Test-Betriebssystem dort installiert werden, empfiehlt die Zeitschrift. Das Betriebssystem benötigt mindestens 30 Gigabyte Speicherplatz. Als Systemvoraussetzung gibt Microsoft einen Zweikernprozessor mit 1,2 Gighertz Taktfrequenz und 512 Megabyte Arbeitsspeicher an.