Das Internet beeinflusst Kaufentscheidungen am häufigsten
Stand: 08.07.2010
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Frankfurt am Main - Wenn Verbraucher über den Kauf eines Produkts nachdenken oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen ist das Internet das mit Abstand einflussreichste Medium zur Entscheidungsfindung. Das ist das Ergebnis einer Studie von Fleishman-Hillard und Harris Interactive über den "Digital Influence Index". Die globale Studie misst zentrale Aspekte der Internetnutzung und untersucht den Einfluss unterschiedlicher Medien auf die Entscheidungsfindung der Verbraucher. Mit einem Indexwert von 52 Prozent ist der Einfluss des Internets in Deutschland mehr als doppelt so groß wie der des Fernsehens, das mit einem Einflussindex von 17 auf dem zweiten Platz landete.
Laut Wolfgang Küsters, Geschäftsführer von Fleishman-Hillard Deutschland, wird der Einfluss des Internets im Marketing allerdings noch weitgehend unterschätzt: "Die Kommunikationsbudgets reflektieren immer noch nicht die Bedeutung des Internets", so der Chef der Kommunikationsagentur. "Dahinter steht eine große Verunsicherung der Unternehmen, wie sie mit Online-Usern im Netz wirksam kommunizieren können." Der Digital Influence Index bietet deutschen Unternehmen wertvolle Informationen über die Nutzung des Internets durch Konsumenten.
Innerhalb der verfügbaren digitalen Medien sind Suchmaschinen nach wie vor Top-Anlaufstelle bei der Recherche im Web: Beim Kauf eines Elektrogeräts etwa, bei der Auswahl einer Krankenversicherung oder der Wahl eines Telekommunikations-Anbieters kommen Google & Co. bei über 70 Prozent der deutschen Onliner zum Einsatz.
Auch Produktvergleichsseiten zählen zu den Top-Entscheidungshilfen der Deutschen im Web. Zwei Drittel informieren sich dort zum Beispiel vor dem Wechsel des Strom- oder Gasanbieters, dem Abschluss eines Handyvertrags, dem Kauf eines neuen Autos oder beim Buchen von Freizeit- und Reiseangeboten. Den höchsten Stellenwert erreicht die Vergleichsseite im Versicherungssektor: Satte 83 Prozent der deutschen Onliner greifen bei der Suche nach einer Altersvorsorge in erster Linie auf sie zurück. Immerhin 46 Prozent der Suchenden nutzen zudem den Internetauftritt der verschiedenen Vorsorge-Anbieter. Mit 36 Prozent fallen bei der Suche nach der Altersvorsorge letztendlich auch die Kommentare anderer Internetnutzer ins Gewicht.
Den höchsten Stellenwert verzeichnen Nutzer-Kommentare jedoch dann, wenn es um Kinder, Gesundheit oder Elektronik-Produkte geht: 55 Prozent der deutschen Onliner lassen sich bei der Wahl von Freizeitangeboten für ihre Kinder von anderen Nutzern beeinflussen. 43 Prozent suchen in gesundheitlichen Fragen den Rat Dritter und für 42 Prozent ist beim Kauf eines Elektro-Geräts der Kommentar des Anderen ausschlaggebend. Laut Studie vertraut der Konsument den Informationen aus dem Internet dann besonders, wenn möglichst viele Quellen zur Verfügung stehen. So werden neben Suchmaschinen und Produktvergleichsseiten zunehmend soziale Medien in die Entscheidungsfindung einbezogen. Blogs oder soziale Netzwerke bieten eine ideale Ausgangsbasis für Konsumentendialoge und fließen insbesondere bei Entscheidungen rund um das Kind sowie beim Kauf von Elektronik-Produkten in die Entscheidungsfindung mit ein.
"Wer glaubt, Online-Kommunikation bedeute, TV-Spots auf YouTube zu stellen oder Banner-Werbung zu schalten, hat den interaktiven Charakter des Netzes nicht verstanden", so das Fazit von Wolfgang Küsters, Geschäftsführer Fleishman-Hillard. "Konsumenten schätzen den direkten Draht zu Unternehmen und honorieren deren Interesse an einem Dialog. Darin liegt die große Chance der Online-Kommunikation."