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Das Backup für den Notfall: Daten richtig sichern

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin - Es reicht schon ein falscher Klick, ein Kurzschluss oder ein verheerender Virenangriff, schon sind wichtige Festplatteninhalte für immer verloren. Wer dem vorbeugen möchte, sichert seine Daten regelmäßig mit Backups. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. "Entweder Nutzer sichern nur ihre Dateien, oder sie führen eine komplette Sicherung ihres gesamten Systems inklusive Betriebssystem und aller installierten Programme durch", erklärt Christian Schlüter von der Stiftung Warentest.

Die erste Methode können Nutzer auch von Hand durchführen. "Dann müssen sie allerdings selbst darauf achten, die Sicherung regelmäßig zu aktualisieren", warnt Schlüter. Soll ein Backup automatisiert passieren, empfiehlt der Experte Backup-Programme: "Hier hat der Nutzer die Möglichkeit, regelmäßige Zeitpunkte, an denen die Datensicherung durchgeführt werden soll, einzustellen." Das neue Windows 8 hat sogar eine automatische Datensicherung eingebaut: Sie ist im Menü "System und Sicherheit" als "Dateiversionsverlauf" zu finden.

Die Auswahl an Medien für das Backup ist groß. Für kleinere Datenmengen reicht ein USB-Stick oder eine DVD, mehr passt auf eine Blu-ray oder eine externe Festplatte. Profis setzen immer auf mehrere Varianten: "Das Bundesarchiv verlässt sich nicht auf Ewigkeitsgarantien der Hersteller, sondern verfolgt ein Konzept verteilter Speicherung auf optischen und magnetischen Datenträgern", erklärt Andrea Hänger aus dem IT-Referat des Bundesarchivs.

Aktualität spielt bei der Wahl des Mediums eher keine Rolle, sagt die IT-Expertin: "Bei der allerneuesten Technik ist zunächst immer Vorsicht geboten." Eine große Verbreitung am Markt spreche meistens aber eher für ein bestimmtes Medium. Exoten wie die wiederbeschreibbare DVD-RAM gelten dagegen als problematisch: "Das Format hat keine weite Verbreitung am Markt, und viele DVD-Player sind nicht in der Lage, diese DVDs zu lesen", erklärt Hänger.

Die Stiftung Warentest bevorzugt als Backup-Medium eher den Klassiker: "Schon aufgrund der Datenmengen, die heutzutage für ein Backup anfallen, empfiehlt sich die externe Festplatte", sagt Christian Schlüter. Da die Preise in den vergangenen Jahren stark gefallen seien, bekommen Nutzer heute relativ viel Speicher für wenig Geld. Angeschlossen werden sie per USB-Port, diese Technik dürfte auch in einigen Jahren noch bei vielen Geräten vorhanden sein.

Die Datenauswahl für die Sicherung ist jedem selbst überlassen. "Nutzer sollten alle Daten sichern, die für sie wichtig und wertvoll sind und die sich nur schwer wiederbeschaffen lassen", rät Warentester Schlüter. Darunter fallen Fotos, Videos und die Musiksammlung, aber auch wichtige persönliche Daten wie die Steuererklärung. "Für Studenten ist es die wichtige Abschlussarbeit und für Geschäftsleute die Korrespondenz mit Kunden oder Partnern."

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt außerdem das Speichern von Programmkonfigurationen: Damit müssen Nutzer die Einstellungen, die sie in Anwendungen gewählt haben, nicht mühsam noch einmal auswählen. Zu finden sind die Konfigurationsdateien meist im Verzeichnis der jeweiligen Programme. Viele Anwendungen, etwa Browser, bieten dafür auch eine Exportfunktion.

Wer auf Nummer sicher gehen will, hat immer mehr als nur ein Backup: "Am besten erstellt man zwei Kopien, die an getrennten Orten gelagert werden", empfiehlt Andrea Hänger. Einer davon befindet sich idealerweise außerhalb der eigenen vier Wände, also bei Freunden oder im Bankschließfach. So sind die Daten auch vor Bränden oder Rohrbrüchen geschützt. Die Stiftung Warentest empfiehlt besonders für CDs, DVDs und Blu-rays eine trockene und dunkle Lagerung.

Um im Zweifelsfall böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Nutzer die Sicherheitskopien regelmäßig überprüfen. Vor allem bei Backup-Software empfiehlt es sich, das Einspielen der gesicherten Daten einmal auszuprobieren. Hier treten in der Regel nämlich die meisten Probleme auf, warnt Christian Schlüter. Außerdem sollten Nutzer wissen, dass kein Datenträger für die Ewigkeit hält: "Es kann nicht schaden, alle paar Jahre mal das Speichermedium gegen ein moderneres Modell auszutauschen."