Cyberkriminelle nutzen Coronavirus-Angst zur Verbreitung von Malware
Stand: 30.01.2020
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Das Coronavirus, das erstmals in der chinesischen Millionenmetrople Wuhan aufgetreten war, sorgt wegen seiner rasanten Weiterverbreitung derzeit weltweit für Besorgnis. Es gibt bereits tausende Infizierte und über 170 Tote, der Großteil davon in China. Auch in Deutschland wurde bei ersten Patienten die Lungenkrankheit festgestellt. Viele Bundesbürger informieren sich im Internet zu dem Thema. Doch die Experten des Sicherheitsspezialisten Kaspersky raten zur Vorsicht: Der Hype um das Coronavirus würde im Netz von Cyberkriminellen ausgenutzt. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung von Kaspersky hervor.
Angebliche Info-Dateien zum Coronavirus beinhalten Trojaner und Würmer
Schadsoftware, sogenannte Malware, würde im Internet als Dokumente verschleiert, die angeblich über das Coronavirus aufklären. Wer bei der Suche nach Informationen zum Schutz vor einer Ansteckung durch das gefährliche Virus eine manipulierte Datei aufruft, kann seinen Rechner oder sein mobiles Gerät beispielsweise mit einem Trojaner oder Wurm infizieren. So habe Kaspersky bereits schädliche Dateien in den Formaten PDF und MP4 sowie im Word-Format DOCX gefunden.
Die Namen der Dateien seien so gestaltet, dass sie vermeintliche Video-Anweisungen zum Schutz vor dem Coronavirus enthalten oder aber über aktuelle Entwicklungen informieren. Stattdessen waren die Dateien mit diverser Malware gespickt. Diese könnten Daten sowohl vernichten, verschlüsseln, ändern oder kopieren. Es bestehe die Gefahr, dass der Betrieb von Computern oder Computernetzwerken gestört werde.
"Das Coronavirus, das derzeit heiß in den Medien diskutiert wird, wurde bereits von Cyberkriminellen als Köder eingesetzt. Bisher haben wir zwar nur zehn eindeutige Dateien identifiziert, aber da diese Art von Aktivität häufig bei populären Medienthemen auftritt, gehen wir davon aus, dass diese Zahl zunehmen wird", so Anton Ivanov, Malware-Analyst bei Kaspersky.
Tipps zum Schutz vor manipulierten Inhalten
Doch beherzigen Internetsurfer einige Empfehlungen, so könnten sie sich vor schädlichen Inhalten schützen. Informationen sollen laut Kaspersky nur aus offiziellen, vertrauenswürdigen Quellen bezogen werden. Nicht angeklickt werden sollten dagegen verdächtige Links, die exklusive Inhalte versprechen.
Wer Dateien heruntergeladen hat, sollte die Datei-Erweiterungen vor dem Öffnen überprüfen. Kaspersky weist darauf hin, dass Dokumente und Videodateien nicht die Dateiendung .exe oder .lnk haben sollten. Zudem sollte eine zuverlässige, stets aktualisierte Sicherheitslösung zum Schutz vor Viren, Trojaner und anderer Bedrohungen auf dem genutzten Gerät installiert sein.