Computer-Virus Stuxnet befällt Kraftwerke und Chemieanlagen
Stand: 04.10.2010
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Vancouver/München - Der Computer-Virus Stuxnet hat mehrere deutsche Industrieanlagen befallen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf den Siemens-Konzern berichtete, haben weltweit 15 Kunden den Schädling auf ihren Anlagen entdeckt und den Vorfall an Siemens gemeldet.
Fünf dieser Kunden hätten ihren Firmensitz in Deutschland, die übrigen zehn in anderen Ländern Westeuropas, den USA und Asien. Siemens bestätigte demnach, dass unter den befallenen Anlagen Kraftwerke, chemische Fabriken und industrielle Produktionsanlagen gewesen seien. In allen Fällen hätten die Betreiber das Virus entdeckt und mit Hilfe von Siemens entfernt. Keine der Anlagen habe sich selbständig gemacht oder sei zum Stillstand gekommen, erklärte Siemens.
In den vergangenen Tagen und Wochen hatten verschiedene Anti-Virus-Firmen immer wieder berichtet, Tausende oder gar Millionen Rechner weltweit seien betroffen. Auf einem PC aber kann das Virus keinen Schaden anrichten, es ist überdies mit aktuellen Virenschutzprogrammen meist leicht zu entfernen. Das Ziel von Stuxnet sind vielmehr Anlagen oder industrielle Prozesse, wobei noch immer unklar ist, auf welche das Virus genau zielte. Der Computer-Schädling dringt in Siemens-Steuerungen ein und sucht dann eine spezifische Funktion, die er beeinflussen soll. Offenbar hat er dieses Ziel in den Anlagen, die Siemens gemeldet wurden, nicht gefunden.