China: Schadsoftware in Apple Stores verbreitet
Stand: 21.09.2015
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Cupertino - In China ist es Cyberkriminellen gelungen, rund 40 Apps, die mit Schadsoftware infiziert waren, durch die Kontrollen von Apples App-Store zu bringen. Darunter waren populäre Anwendungen wie die Messaging-App WeChat und die Taxi-App Didi Kuaidi - wodurch mehrere hundert Millionen Nutzer betroffen sein könnten. Apple habe die Anwendungen inzwischen aus dem App Store entfernt, sagte eine Firmensprecherin unter anderem dem Technologie-Blog "Recode" in der Nacht zum Montag.
Auslöser des Problems sei gewesen, dass einige App-Entwickler eine präparierte Version der Apple-Software Xcode zum Schreiben ihrer Anwendungen genutzt hätten, erklärte die IT-Sicherheitsfirma Palo Alto Networks, die den Angriff mit aufgedeckt hatte. Nach ihren Erkenntnissen konnten die damit erstellten Apps unter anderem Passwörter abgreifen.
Apple stellt sein Xcode den Software-Entwicklern zur Verfügung, dennoch griffen einige wohl auf eine gefälschte Version zu, weil sie sich schneller herunterladen ließ, schrieb "Recode" unter Berufung auf informierte Personen. Apple teilte mit, man wolle sicherstellen, dass die App-Anbieter ihre Anwendungen mit der richtigen Xcode-Version erneuerten. WeChat mit über 500 Millionen Nutzern erklärte inzwischen, dass die neue Version der App wieder sicher sei.
Unklar bleibt, wie die Anwendungen die Kontrollen von Apple passieren konnten. Es ist der erste bekanntgewordene erfolgreiche Angriff auf den App Store. Der Konzern lässt Anwendungen auf seine Geräte grundsätzlich nur aus dem hauseigenen App Store laden. Dank der Kontrollen sollen die Nutzer, die im Apple-System bleiben, sich auf die Sicherheit der Apps verlassen können. Bisher schien das System gut funktioniert zu haben: Schadsoftware war nur für von Nutzern "geknackte" iPhones bekanntgeworden, die auch Anwendungen aus anderen Quellen laden können. Apple nutzte die Sicherheit auch als Argument im Wettbewerb mit dem meistgenutzten Smartphone-System Android.
Bei Googles Android-System können Apps grundsätzlich nicht nur aus dem Play Store des Konzerns, sondern auch aus anderen Download-Plattformen geladen werden. Während es im Play Store ähnlich strikte Kontrollen wie bei Apple gibt, kam über einige der vielen anderen App-Dienste in der Vergangenheit bereits Schadsoftware auf die Geräte der Nutzer.