c’ t: Virenbasteln ist kinderleicht - wachsende Gefahr durch PC-Schädlinge aus dem Baukasten
Stand: 17.06.2001
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
(cs/ots) Mit einer einfachen Software und wenigen Mausklicks kann jeder Windows-Nutzer seinen eigenen Computervirus basteln. Tests zeigen, daß Antivirenprogramme solche Baukasten-Schädlinge häufig nicht erkennen. In Zukunft droht eine wahre Virenepedemie, warnt das Computermagazin c’t in seiner aktuellen Ausgabe 13/01.
Eine kinderleichte Sache: Mit Hilfe so genannter Virus Construction Kits kann sich ein Anwender ohne jegliche Programmierpraxis im Handumdrehen seinen eigenen Virus bauen und über das Internet unzählige Computer damit anstecken. Je nachdem, welche Schadfunktion der "Konstrukteur" für seinen Virus vorsieht, werden die Besitzer der befallenen Computer vielleicht nur mit einer harmlosen Meldung auf dem Bildschirm oder auch mit dem Verlust aller Daten auf der Festplatte konfrontiert. Mehr als 50 solcher Virenbaukästen stehen in einschlägigen Internet-Archiven zum Download bereit. c’t-Experte Jürgen Schmidt warnt allerdings davor, sie aus Neugier einfach auszuprobieren: "Solche Versuche sind äußerst gefährlich und sollten keinesfalls auf einem Rechner mit Netzwerkverbindung erfolgen. Neben hohen Schadenersatzforderungen drohen dem Verursacher einer Virenepedemie auch strafrechtliche Konsequenzen."
Obwohl solche Viren aus immer denselben Bausteinen bestehen, hat nur eines von sieben Antivirenprogrammen die Schädlinge im c’t-Test alle erkannt - manche fanden gar keinen. "Das liegt daran, daß die neueren Construction Kits bereits Verschlüsselungsfunktionen enthalten," erklärt c’t-Experte Jürgen Schmidt das Problem. "Es ist keine Frage mehr, ob demnächst ein neuer Virus auftauchen wird, den das eingesetzte Antivirenprogramm nicht erkennt, sondern nur noch, wann er kommt, und was er anrichtet."