Bundesinnenminister: Elektronischer Personalausweis ist sicher
Stand: 29.10.2010
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Berlin - Im Zuge der Einführung des neuen Personalausweises wirbt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bei den Bürgern nochmals um Vertrauen für das elektronische Dokument. Wer die Funktionen zur Identifikation im Internet nicht möchte, könne den neuen "Perso" genauso wie den bisherigen Ausweis ohne Chip benutzen, betonte de Maizière am Freitag. Der Personalausweis sei sicher, unterstrich der Minister. Bisher sei es nicht gelungen, die Chipkarte zu knacken.
Der elektronische Personalausweis löst an diesem Montag das bisherige Ausweisdokument ab. In den vergangenen Monaten hatte es viel Kritik und Zweifel gegeben. Unter anderem bemängelten Experten wie der Chaos Computer Club (CCC), dass Angreifer auf ungeschützten Computern unter Umständen die PIN für die Online-Identifikation ausspähen könnten. Dies kann allerdings nur passieren, wenn die Nutzer ein einfaches Basis-Lesegerät einsetzen. Ein Angreifer könnte sich dann im schlimmsten Fall bei einem Online-Händler für den ahnungslosen Nutzer ausgeben - für den Abschluss eines Geschäfts reicht dies allein aber noch nicht.
Er hoffe auf eine reibungslose Umstellung, sagte de Maizière. Zugleich könne er nicht versprechen, "dass es keine Anlaufprobleme gibt". Die insgesamt rund 20.000 Mitarbeiter der zuständigen Behörden seien aber mit großem Aufwand geschult worden.
Für Kritik hatte auch gesorgt, dass der neue Personalausweis deutlich teurer wird als die 8 Euro, die man bisher bezahlen musste. Der Scheckkarten-Ausweis kostet für Bürger im Alter über 24 Jahren 28,80 Euro und für jüngere 22,80 Euro. De Maizière sagte, dafür bekomme man mehr Sicherheit bei Online-Geschäften - "und Sicherheit kostet Geld". Mit jedem ausgestellten Personalausweis landet nun auch mehr Geld bei den Kommunen: 6 Euro statt bisher 70 Cent. Damit sollen unter anderem die Kosten der Behörden für neue Technik und personellen Aufwand aufgefangen werden, hieß es.