Browser oder Client: Wie die E-Mail aufs Handy kommt
Stand: 14.05.2008
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Bonn/Stuttgart (dpa/tmn) - Rund 20 Millionen Deutsche besitzen ein UMTS-Handy. Damit haben sie einen schnellen, mobilen Zugriff auf das Internet. Dass diese Möglichkeit zum Surfen auch genutzt wird, dafür sorgen schon die drastischen Preissenkungen bei den Datentarifen. Davon geht jedenfalls die Bundesnetzagentur in Bonn in ihrem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht 2007 aus. Wer also unterwegs mal kurz sein E-Mail-Fach überprüfen will, muss dafür kein Vermögen mehr zahlen. Der Verbraucher muss sich nur entscheiden, wie er mit dem Handy auf seine Mails zugreifen will.
Oft ist allerdings Konfigurationsarbeit nötig: Dafür braucht der Anwender seinen Benutzernamen, Passwort und ein paar Angaben zum Server des Mail-Anbieters. Diese Informationen finden sich meist auf der Website des Anbieters. "Das sind im Prinzip die gleichen Informationen, wie sie für die Konfiguration des E-Mail-Programms auf dem PC benötigt werden", erklärt Markus Weidner vom Telekommunikationsportal "teltarif.de" in Berlin. Wer schon einmal Outlook oder ein anderes E-Mail-Programm auf dem Rechner eingerichtet hat, schaffe das auch auf dem Handy.
Der Client sollte so eingestellt sein, dass zunächst nur der E-Mail-Header - Absender und Betreff - auf dem Handy angezeigt wird. Möchte der Nutzer eine bestimmte Mail lesen, könne er sie mit einem Click immer noch vollständig aufs Handy laden, so Weidner. Das spart Geld. Schließlich soll nicht jede Spam heruntergeladen werden.
"Man sollte die Tarife dennoch im Blick behalten", rät Eckstein. Wer nur gelegentlich eine Mail aufs Handy lädt, ist mit den Datentarifen der Billig-Anbieter wie Blau.de oder Simyo gut bedient - hier wird ein Megabyte mit 24 Cent berechnet. Wobei eine E-Mail, die nur Text enthält, meist nur wenige Kilobyte ausmacht. Wer sein Handy intensiv als Internetzugang beziehungsweise fürs Mailen verwendet, sollte sich über pauschal vergütete Datentarife informieren.
Eine andere Möglichkeit, E-Mails auf dem Handy zu lesen, sind Browser-basierte Lösungen: Auf Web.de und GMX zum Beispiel können deren Kunden zwar über einen Client zugreifen. Seit kurzem ermöglichen beide Anbieter jedoch auch den Zugriff auf die Post mit Hilfe des Handy-Browsers. Bevor es richtig losgehen kann, loggt sich der Nutzer via PC im Internet ein und lässt sich von seinem E-Mail-Provider einen Link aufs Handy schicken, den er dort speichert. Will er mit dem Handy auf seine Mails zugreifen, klickt er künftig nur auf den Link und gelangt auf eine für mobile Geräte gestaltete Website.
Solche Browser-Lösungen sind zwar bequem, weil die Konfiguration entfällt. Sie haben aber auch Nachteile: "Um die Mail lesen zu können, muss man sich jedes Mal einloggen", sagt Markus Eckstein. Da sei es besser, wenn man die E-Mail tatsächlich herunterladen kann.
Eine Mischform stellen Programme dar, wie sie zum Beispiel von Yahoo! und Google fürs Handy angeboten werden. Wer zum Beispiel Yahoo! Mail verwendet, kann eine entsprechende Software auf sein Handy laden. Beim ersten Zugriff auf eine bestimmte E-Mail muss eine Verbindung ins Internet bestehen. Will man die Mail später nochmals lesen, muss man zwar nicht online gehen, aber die Yahoo!-Software starten. So funktioniert es auch bei Google Mail.
Wenn es um E-Mails auf dem Handy geht, ist das kanadische Unternehmen Research in Motion (RIM) mit seinen Blackberry-Handys immer noch Vorreiter. E-Mails erhält ein Blackberry in Echtzeit - wie SMS werden sie aufs Handy übertragen, ohne dass der Anwender seine Post erst abrufen muss. In der Regel ist der dafür notwendige Push-Mail-Service mit Extragebühren für den Nutzer verbunden. Der Anbieter Cortado bietet für Handy-Modelle, die den sogenannten IMAP-Standard unterstützen, einen kostenlosen Push-Mail-Dienst an. Dafür muss der Kunde hin und wieder eine Werbe-Mail in Kauf nehmen. GMX bietet Push-Mail für zahlende Kunden an, die ein IMAP-fähige