BREKO wirft Bundesnetzagentur Untätigkeit bei DSL-Zugängen vor
Stand: 24.04.2008
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Köln (dpa) - Die Telekom-Wettbewerber werfen der Bundesnetzagentur Untätigkeit in der Entwicklung des Marktes für schnelle Internetzugänge vor. "Die Bundesnetzagentur sitzt da und macht nichts", kritisierte der Präsident des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (BREKO), Peer Knauer, am Donnerstag in Köln. Derzeit sei völlig unklar, zu welchen Preisen die Konkurrenten Leerrohre der Deutschen Telekom zur Verfügung gestellt bekämen und ob sie deren Kabelverzweiger mit benutzen könnten. Auch der vom Regulierer bereits festgesetzte Preis für die Anmietung der Telekom- Leitung vom Kabelverzweiger bis zum Endkunden in Höhe von 7 Euro müsse deutlich auf 3 bis 4 Euro reduziert werden.
Äußerst zufrieden zeigte sich der BREKO-Chef bei der Vorlage der Jahreszahlen des Verbandes mit der Entwicklung der Geschäfte 2007. Insgesamt erhöhten sich die Umsätze der Mitgliedsunternehmen um 20 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. In diesem Jahr soll die Marke von sechs Milliarden Euro überschritten werden. Bei den DSL-Neukunden verzeichneten die Festnetzanbieter sogar einen Zuwachs von 2 Millionen oder 57 Prozent auf 6,5 Millionen. Das war ein Marktanteil bei den Neukunden in Höhe von 45 Prozent. Beim Kundenbestand dominierten aber nach wie vor die Telekom und reine Wiederverkäufer den DSL-Markt mit einem Anteil von 67 Prozent.
Bei den Geschwindigkeiten habe sich im vergangenen Jahr ein Anschluss mit 6 Megabit pro Sekunde zum Standard entwickelt, betonte Knauer, der auch Vorstandschef des Anbieters Versatel ist. Er zeigte sich dabei überzeugt, dass die Bandbreite künftig im DSL-Geschäft über Erfolg und Misserfolg entscheiden wird. Durch abflachendes Kundenwachstum, steigende Marketingkosten sowie sinkende Preise werde eine Marktbereinigung immer wahrscheinlicher. "Die Marktkonsolidierung wird schon in diesem Jahr stattfinden", prognostizierte er. Im BREKO haben sich die Wettbewerber der Telekom zusammengeschlossen.