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BREKO: Freiwerdende TV-Frequenzen für ländliches Breitband nutzen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Bonn - Am morgigen Freitag wird der Bundestag im Plenum über Anträge aller Parteien zur Förderung des Breitbandausbaus im ländlichen Raum beraten. Laut Wissenschaftlichem Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) kommen derzeit 5-6 Mio. Bewohnerinnen und Bewohner Deutschlands nicht in den Genuss einer breitbandigen Internetverbindung mit mehr als 1 Mbit/s. Der Bundesverband Breitbandkommunikation BREKO begrüßt das Engagement für diese Thematik und die Vorschläge, die an wettbewerblichen Lösungsmodellen orientiert sind. Einen Universaldienst einzuführen - also ein verpflichtendes Angebot an jedem Ort - , wie es einige für sinnvoll erachten, lehnt BREKO entschieden ab. "Das Gießkannenprinzip ist auch hier völlig ungeeignet," kritisiert BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann, "es verhindert Wettbewerb und damit innovative und effiziente Lösungen, wie sie an solch geografisch schwierigen Standorten besonders gefordert sind."

Verwundert zeigt sich der Verband darüber, dass kein einziger Antrag die Verwendung der künftig zur Verfügung stehenden terrestrischen Rundfunkfrequenzen aufgreift, die im Zuge der Digitalisierung der Übertragung frei werden. "Hier wartet ein Goldschatz darauf, für den ländlichen Raum gehoben zu werden," erklärt BREKO-Manager Lüddemann.

Technisch gesehen verhält es sich so, dass auf einer Frequenz, die bislang mit einem einzigen analogen Radio- oder TV-Sender genutzt wird, sechs bis acht digitale Sender übertragen werden können, was beim DVB-T bereits geschehe. Der Zugewinn an freien Frequenzen für die terrestrische Verbreitung von Rundfunk und Fernsehen ist also enorm und wird für diesen Zweck gar nicht ausreichend genutzt werden können – dies wird auch als Digitale Dividende bezeichnet. Diese Digitale Dividende stünde zur Verfügung für die Übertragung von breitbandigen Internetdienstleistungen etwa mit dem WiMAX-Protokoll, wie es VSE-Net bereits realisiert. Die relativ langwelligen Rundfunkfrequenzen hätten zudem den Vorteil, dass der Empfang auch durch Wände und im Keller bequem möglich ist.

Damit tatsächlich die dezentral gelegenen "weißen Flecken" bedient werden können, hält BREKO ein regionales Vergabeverfahren der Frequenzen für notwendig, das genau auf die betroffenen Regionen zugeschnitten ist. Lüddemann: "In der Vergangenheit hat die Ausgestaltung des Vergabeverfahrens stets dazu geführt, dass es zu Rosinenpickerei in den Ballungszentren kam. Brachland blieb Brachland. Dies darf sich nicht wiederholen, wenn es zur Ausschüttung der Digitalen Dividende kommt. Unsere Unternehmen stehen bereit."