Breitbandmessung: Internet-Geschwindigkeit oft langsamer als versprochen
Stand: 23.04.2021
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Bonn – Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Internetanschlüssen oft auseinander. Häufig müssen sich Verbraucher mit weniger Geschwindigkeit als vertraglich vereinbart abfinden. Allerdings lassen sich auch leichte Verbesserungen feststellen. Das ergab der Jahresbericht 2019/2020 der Bundesnetzagentur zur Breitbandmessung.
Nur ein Viertel der Nutzer surft mit vollem Speed
Im Festnetz erhielten demnach über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg im Download 73,6 Prozent (2018/2019: 70,8 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Voll erreicht oder überschritten wurde diese nur bei 24 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer (2018/2019: 16,4 Prozent).
Mobilfunk: Erreichte Bandbreite deutlich schlechter
Beim Mobilfunk liegt das Niveau weiterhin deutlich unter dem vom Festnetz: Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichten im Download nur 17,4 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer (2018/2019: 14,9 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Rate; bei 2,1 Prozent wurde sie voll erreicht oder überschritten (2018/2019: 1,5 Prozent).
Die den Berichten zugrundeliegenden Daten generiert die Bundesnetzagentur über die Testseite Breitbandmessung.de, auf der jede und jeder den eigenen Anschluss messen kann, sowohl fürs Festnetz als auch fürs mobile Internet. Dabei wird geprüft, ob der Internetanbieter die vertraglich zugesicherte Bandbreite liefert. Auf Grundlage der Breitbandmessung könnten aber keine Aussagen zur Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugangsdiensten getroffen werden, so die Behörde.
Tipp: So messen Sie die Internet-Geschwindigkeit
Um das Speed-Maximum des eigenen Festnetz-Anschlusses zu ermitteln, sollte man einen Desktop-PC oder ein Notebook per LAN-Kabel mit dem Router verbinden. Die Messung funktioniert direkt im Browser, es kann aber auch ein Messprogramm heruntergeladen werden. Für die Geschwindigkeitsmessung des Mobilfunk-Internets stellt die Bundesnetzagentur Apps für iOS und Android bereit.
Egal ob stationär oder mobil: Für ein belastbares Testergebnis sollte man mehrmals täglich zu verschiedenen Zeiten und über mehrere Tage hinweg messen. Kommt der jeweilige Anschluss über einen längeren Zeitraum nicht auf die vertraglich vereinbarte, im Produktinformationsblatt festgeschriebene Leistung, kann man seinen Provider kontaktieren, mit den belastbaren Messdaten konfrontieren und zur Nachbesserung auffordern.