Breitbandausbau: Kritik an Internetprovidern
Stand: 10.02.2015
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Düsseldorf - Die Bundesnetzagentur hat das Vorgehen der deutschen Internetanbieter beim Breitbandausbau kritisiert. Diese würden sich jeweils die vorteilhaftesten Regionen herauspicken.
"Es ist verwunderlich, wenn Unternehmen einerseits die hohen Kosten des Breitbandausbaus im ländlichen Raum beklagen, andererseits aber offenbar genug Geld dafür vorhanden ist, punktuell gerade dort einen parallelen Breitbandausbau zu finanzieren", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).
Beschwerden über "Rosinenpickerei"
Der Behörde zufolge gebe es Beschwerden, etwa von Bundestagsabgeordneten und Landräten, über ein entsprechendes Vorgehen aller großen Internetanbieter, schrieb die Zeitung. Auf Nachfrage äußerten die Firmen kein Interesse am Ausbau des Breitbandnetzes in ländlichen Regionen. Investiere dort dann eine regionale Initiative ins schnelle Internet, würden die Unternehmen plötzlich doch ankündigen, das Netz auszubauen.
"Dieses Rosinenpicken würde erschwert, wenn Unternehmen, die bei der Verteilung von Fördermitteln kein Interesse an einem bestimmten Ausbaugebiet zeigen, für eine gewissen Zeit an die Aussage gebunden wären", riet Homann.
Flächendeckend schnelles Internet geplant
Hier seien in erster Linie die Beihilfe gewährenden Stellen und Fördermittelgeber" gefragt. Bis 2018 soll es in Deutschland flächendeckend schnelles Internet mit Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde geben. Das ist Teil der sogenannten Digitalen Agenda der Bundesregierung. Insbesondere im ländlichen Raum fehlt bislang vielerorts die Anbindung ans schnelle Netz.