Breitband-Internet: Telekom-Chef kritisiert Regulierungsbehörden
Stand: 21.12.2010
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Frankfurt - Telekom-Chef Rene Obermann sieht die Regulierung von deutscher und europäischer Seite beim Ausbau des Breitbandnetzes kritisch. Die Finanzierung des Ausbaus werde zunehmend schwieriger, wenn weiterhin die Preise im Telekommunikationsmarkt gesenkt würden, schreibt Obermann in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Dienstag). Damit kritisiert er indirekt die Bundesnetzagentur. "Es gibt keinen Grund, die Telekom beim Glasfaserausbau weiterhin zu regulieren wie zu Monopolzeiten", so Obermann weiter. Inzwischen gebe es eine Reihe von Telekommunikationsanbietern und somit den gewünschten Wettbewerb.
Die Bundesregierung habe das richtige Ziel gesetzt, dass 75 Prozent aller deutschen Haushalte bis zum Jahr 2014 Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde nutzen können sollen. Dafür müssten aber nach Expertenschätzungen bis zu 40 Milliarden Euro investiert werden.
Die Regulierungsbehörden müssten daher vor allem Investitionsanreize schaffen, anstatt "der Branche durch populäre Preiskürzungen Milliarden zu entziehen". Obermann forderte den Gesetzgeber auf, bei der anstehenden Neufassung des Telekommunikationsgesetzes im nächsten Jahr für diese Anreize zu sorgen: "Grundsätzlich investieren Unternehmen nur, wenn es sich für sie rentiert und sie eine gewisse Sicherheit über die Rahmenbedingungen haben."