Bitkom rechnet mit Schub für mobiles Internet durch Frequenzauktion
Stand: 11.02.2010
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Berlin - Der Branchenverband Bitkom erwartet einen deutlichen Schub für mobile Datenumsätze von der Anfang April geplanten Frequenzauktion. Mit der Auktion werde die Basis für Mobilfunknetze der nächsten Generation gelegt, sagte Bitkom-Vorstand Herbert Merz auf einer Pressekonferenz anlässlich des Mobile World Congress (15. bis 18. Februar) am Donnerstag. Das mobile Internet ist im Gegensatz zum klassischen Sprachgeschäft der Wachstumsmarkt für Telekomkonzerne weltweit.
Vor allen dank der wachsenden Verbreitung von Smartphones und tragbarer Computer (Netbooks) erhöhte sich zuletzt das Volumen mobiler Datendienste. Rund 70 Prozent aller Smartphone-Nutzer verschicken laut Bitkom E-Mails. Auf dem normalen Handy nutzen diese Funktion nur 13 Prozent. Der Absatz der computerähnlichen von Smartphones wird nach Schätzungen des Bitkom in Deutschland im Jahr 2010 um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Stück zulegen. Damit werde jedes dritte neue Mobiltelefon in diesem Jahr ein Smartphone sein. Insgesamt rechnet der Bitkom 2010 mit 28 Millionen verkauften Handy in Deutschland - vier Prozent mehr als im Krisenjahr 2009.
"Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert", sagte Merz. In Deutschland erwartet der Bitkom in diesem Jahr ein Umsatzwachstum bei den mobilen Datendiensten von 8,1 Prozent. In anderen Ländern wie in den USA oder Frankreich ist das Wachstum noch stärker.
Einen weiteren Schub erwartet Merz von der Mobilfunktechnik LTE (Long Term Evolution), auf welche die Netze Hilfe der im zweiten Quartal versteigerten Frequenzen aufgerüstet werden sollen. Die neue Technologie ermöglicht Dowload-Raten im mobilen Internet von Megabit pro Sekunde. Merz erwartet, dass Ende 2010 erste Modems für LTE angemessener Stückzahl und zu angemessenen Preisen in Deutschland verfügbar sein werden. Erste Telefone für die neue Technologie werde es wahrscheinlich erst 2011 geben. LTE sei aber erst einmal nicht für die Sprachtelefonie sondern für mobile Datendienste gedacht. Die Nutzung des Vorgängerstandards UMTS war lange Zeit daran gescheitert, dass es keine technisch aufgerüsteten Handy gab.