Bitkom kritisiert Abmahn-Missbrauch im Internet
Stand: 03.01.2012
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Berlin - Der Branchenverband Bitkom kritisiert die überzogenen Abmahnungen im Internet. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen sei die Gefahr des Abmahn-Missbrauchs eine der "größten Wachstumshürden", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Abmahnungen seien zwar ein legitimes Instrument im Wettbewerb, würden aber häufig missbraucht.
"Leider entsteht der Eindruck, dass Abmahnungen von manchen Anwälten und deren Auftraggebern als Einnahmequelle missbraucht werden", sagte Kempf. Der Bitkom unterstütze deshalb die Initiative des Bundesjustizministeriums, um Firmen vor missbräuchlichen Aktionen zu schützen.
Oft würden Online-Auftritte gezielt von Konkurrenten und deren Anwälten nach formalen Fehlern durchsucht, allein um die Rivalen unter Druck zu setzen, hieß es. Jeder zweite Händler sehe sich einer Studie von Trusted Shops zufolge dadurch in der Existenz bedroht. Den jährliche Schaden pro Online-Händler beziffert der Zertifizierungs-Dienstleister auf 5300 Euro.
Häufig monierten Abmahn-Anwälte Fehler bei der Widerrufsbelehrung, die den Kunden darüber aufklären, in welcher Zeit er Waren zurück geben darf. Der Bitkom empfiehlt Händlern deshalb, sich dafür an einem Muster zu orientieren, das vom Bundesjustizministerium im Netz veröffentlicht wurde.