Redmond (dpa) - Von der weltweiten Krise in der Computer- und IT- Branche bleibt Microsoft weiterhin nahezu unberührt. Das weltgrösste Softwareunternehmen hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2002/2003 seinen Umsatz und Gewinn trotz der schlechten Lage in der Technologiebranche deutlich gesteigert. "Wir haben ein weiteres Quartal mit starken Umsätzen und operativem Ertrag in einem sehr harten Umfeld hinter uns gebracht", sagte Finanz-Chef John Connors am Dienstag (Ortszeit) in Redmond (US-Bundesstaat Washington).
Der Umsatz stieg in dem am 31. März beendeten Dreimonatsabschnitt gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um acht Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro). Der Quartalsgewinn erhöhte sich auf 2,8 (Vorjahresvergleichszeit: 2,7) Milliarden Dollar oder 26 (25) Cent je
Aktie. Der operative Gewinn stieg um 13 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar. Damit hat Microsoft die Analystenerwartungen übertroffen, die von einem Umsatz von 7,75 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 24 Cent je Aktie ausgegangen waren.
Auf die Branche werden nach Ansicht von Connors auch künftig wirtschaftliche Ungewissheiten zukommen. Die Auswirkungen des Irakkrieges auf das Geschäft liessen sich ebenfalls kaum abschätzen, sagte Conners der "New York Times". "Aber wir lassen es nicht zu, das als Entschuldigung zu nutzen." Microsoft sei mit seinem breiten Produkt-Portfolio sehr gut aufgestellt. Die Nachfrage nach Office XP, Server-Software sowie den anderen Microsoft-Softwareprodukte stieg deutlich an.
Im Geschäft mit Unternehmenssoftware profitiert Microsoft nach eigenen Angaben weiterhin von der Übernahme des dänischen Unternehmens Navision im Juli 2002. In diesem Geschäftsfeld konkurriert der Softwaregigant direkt mit dem deutschen Softwarehaus SAP. Microsoft Business Solutions erziele jährlich ein Umsatzwachstum von 96 Prozent, hiess es. Für die im dritten Quartals auf den Markt gebrachte Vertriebssoftware (Customer Relationship Management, CRM) habe das Unternehmen bereits über tausend autorisierte Partner gewinnen können.
Microsoft hatte am Ende der Berichtszeit enorme liquide Mittel von 46,2 Milliarden Dollar in der Kasse gegenüber 38,6 Milliarden Dollar vor neun Monaten. Für das Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 7,8 Milliarden Dollar bis 7,9 Milliarden Dollar. Der Software- Branchenführer geht für das kommende Geschäftsjahr 2003/2004 (30. Juni 2004) von einem Umsatz von 33,1 bis 33,8 Milliarden Dollar und von einem Gewinn pro Aktie von 1,04 bis 1,06 Dollar aus.