Bei unbekannten Online-Händlern auf Nummer Sicher gehen
Stand: 13.06.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Berlin/Kehl - Wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein, dann stimmt in der Regel etwas nicht. Dennoch gehen viele Internetnutzer bei vermeintlichen Schnäppchen ein Risiko ein und überweisen Geld an unbekannte Anbieter. Dabei ist von Vorkasse und Geldtransfers dringend abzuraten, denn das Geld weg ist, wenn man an Betrüger gerät, warnt das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland.
Einzige Ausnahme: Man kennt und vertraut dem Händler. Doch selbst dann kann dieser noch Insolvenz anmelden. Grundsätzlich sollten Verbraucher deshalb eine Zahlungsart wie Lastschrift, Kreditkarte oder Bezahldienst wählen, bei der sie im Zweifel ihr Geld zurückbekommen - oder sich gleich einen anderen Anbieter suchen.
In Augsburg hat am Mittwoch der Prozess gegen eine Gruppe mutmaßlicher Internet-Warenbetrüger begonnen. Den vier Angeklagten wird vorgeworfen, in rund 2050 Fällen gegen Vorkasse Notebooks, Haushaltsgeräte und Werkzeug im Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro verkauft zu haben - ohne die Artikel zu liefern.
Lastschriftverfahren: bequem und sicher
Unter den sicheren Zahlungsarten ist die Lastschrift mit am bequemsten. Bei Problemen kann man die Zahlung einfach zurückbuchen lassen. Auch bei Kreditkartenzahlung hat der Käufer die Möglichkeit, bei schadhafter oder nicht versendeter Ware eine Rückbuchung bei seiner Kreditkartengesellschaft zu erwirken, erklärt das Verbraucherzentrum. Allerdings sollte man beim Zahlungseinsatz umsichtig sein, denn Betrüger im Internet haben es besonders auf Kreditkartendaten abgesehen.
Neben der - allerdings kostenpflichtigen - Nachnahme können auch Bezahldienste, die einen entstandenen finanziellen Schaden bei Nichtlieferung ersetzen (Käuferschutz), eine gute Zahlungsalternative sein. Verbraucher sollten sich aber über Vor- und Nachteile der verschiedenen Zahlungsanbieter informieren, zum Beispiel beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Finger weg von Shops ohne vollständiges Impressum
Vor einer Bestellung gilt es grundsätzlich, den Anbieter zu überprüfen. Um Shops ohne Impressum mit vollständiger Adresse, Telefonnummer und E-Mail sollten Verbraucher einen Bogen machen, raten die Verbraucherschützer. Gleiches gilt, wenn die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und eine Widerrufs- oder Rückgabeerklärung, die man vor dem Kauf lesen sollte, nicht auffindbar sind.
Hinweise auf die Seriosität des Anbieters kann auch eine kleine Internetrecherche bringen. Käufer sollten nicht auf die im Netz reichlich vertretenen Fantasie-Gütesiegel hereinfallen.
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