Axel Springer auf der Suche nach neuen Erlösquellen im Internet
Stand: 27.05.2010
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Berlin - Pünktlich zum Verkaufsbeginn des iPad in Deutschland an diesem Freitag treibt das Medienhaus Axel Springer die Suche nach neuen Erlösquellen im Internet voran. Wie Romanus Otte, der bei der "Welt"-Gruppe für die Internet-Entwicklung zuständig ist, mitteilt, seien die kostenpflichtigen Applikationen der Zeitung "Die Welt" und des Lifestyle-Magazins "The Iconist" ab sofort im deutschen Kiosk von Apple im Angebot.
Gleichzeitig startet in den nächsten Tagen das überarbeitete Nachrichtenportal von "Welt Online". Dabei sollen die Artikel optisch besser lesbar sein, die Werbung ein besseres Umfeld bekommen.
Europas größtes Zeitungshaus erwirtschaftet rund 20 Prozent des Umsatzes aus Internet-Erlösen. "Wir verstärken die Entwicklung kostenpflichtiger Produkte sowie kostenfreier, reichweitenstarker Plattformen", sagte Otte. Mit dem frühen Start auf dem iPad wolle Axel Springer von Beginn an die Nutzer in die Weiterentwicklung der Applikationen einbeziehen. Die "Bild"-Zeitung will zu einem späteren Zeitpunkt ein eigenes iPad-Angebot in den Apple-Kiosk bringen.
Bereits mit den iPhone-Apps von "Bild" und "Welt", die bisher 175 000 Mal verkauft wurden, habe Axel Springer gute Erfahrungen gemacht. Nach internen Schätzungen werde der iPad-Absatz in Deutschland allerdings noch lange hinter den Zeitungsauflagen bleiben.
Das "Welt"-App für das iPad richtet sich nach dem Prinzip der gedruckten Zeitung. Mit einem Handstreich über die Benutzeroberfläche können die Leser in der Zeitung blättern. Nach einer kostenfreien Einführungsphase von 30 Tagen müssen sie für die "Welt"-App 11,99 Euro im Monat zahlen. "The Iconist" erscheint zunächst einmal im Quartal für jeweils 4,99 Euro.
Anders als die gängigen Nachrichtenportale mit einer Aktualisierung rund um die Uhr wird die "Welt"-Applikation zu festen Zeiten viermal täglich neu veröffentlicht. "Der Grundgedanke lautet: "Die ganze Welt in 100 Geschichten"", sagte Otte. Die Ressorts "Weltreporter" und "Geschichte" seien exklusiv für iPhone und iPad entwickelt und in der gedruckten "Welt" nicht zu finden.