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Auf Nummer sicher: Daten-Backups am PC

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Berlin - Auf dem heimischen PC lagern zahlreiche wichtige Daten - ob Fotos, Arbeitsdokumente oder die Musiksammlung. Diese Daten sollten auf jeden Fall zusätzlich gesichert werden. Ein automatisches Backup ist schnell eingerichtet.

Den meisten Computernutzern geht es beim Thema Daten-Backup genauso wie mit dem Zahnarztbesuch: Man schiebt es immer wieder vor sich her, obwohl man weiß, dass man sich darum kümmern sollte. Und mit jeder Verzögerung wächst das schlechte Gewissen. Dabei schützt in beiden Fällen die Vorsorge vor dem Katastrophenfall. Zudem ist die Prophylaxe unkompliziert, zeitsparend und völlig schmerzfrei.

Fast jeder private PC-Nutzer weiß insgeheim, dass auf seiner Festplatte jede Menge persönlicher Daten gelagert sind, die für ihn unschätzbar wertvoll sind: private Fotos und Videos, die Musiksammlung, Briefe, E-Mails, Adressbücher, Kontaktdaten, Dokumente vom Online-Flugticket bis zum Kontoauszug und natürlich auch wichtige Arbeitsdokumente wie etwa eine Abschlussarbeit oder eine Power-Point-Präsentation. All diese Dateien können auf einen Schlag verloren gehen, wenn die Festplatte streikt, der PC von Viren befallen wird, man versehentlich Dateien löscht oder der Laptop gestohlen wird. Das Horrorszenario des Totalverlusts lässt sich nur durch eine regelmäßige Datensicherung vermeiden.

USB-Festplatte dient als Speichermedium

"Der Aufwand für ein schnelles und einfaches Backup ist nicht groß. Man muss eigentlich nur einmal die Zeit von etwa einer Stunde investieren und alles einrichten. Später kann alles ganz automatisch ablaufen", sagt Martin Kunath, Geschäftsführer des Portals "computerhilfen.de", das PC-Nutzern online Tipps und Ratschläge rund um den Computer gibt. Das einzige zusätzliche Hilfsmittel, das man sich zur Datensicherung anschaffen muss, ist ein zweites Speichermedium. Am besten eignet sich eine klassische USB-Festplatte, die zum Preis von 50 bis 70 Euro zu haben ist.

Mehr braucht man nicht. Denn was private PC-Nutzer oft nicht wissen: Das Betriebssystem Windows ist bereits mit einer Backup-Funktion ausgestattet, die nur eingerichtet und aktiviert werden muss. Das gilt für das aktuelle Windows 7, aber auch die Vorgängerversionen Windows XP und Windows Vista. "Zu finden ist die Funktion unter Systemsteuerung / Sicherung des Computers herstellen. Dann wird man mit einem Hilfeassistenten weiter durch das Programm geleitet", sagt Kunath. Ähnlich einfach funktioniert es bei Apples Betriebssystem OS X sowie dem freien System Linux. Mit dem Assistenten geht es bis zu dem Menüpunkt, an dem die zu sichernden Dateien individuell ausgewählt und der Speicherort, also zum Beispiel die angeschlossene USB-Festplatte, angegeben werden. Klick, Enter: Fertig ist das einfache Backup. Je nach Sicherheitsbedürfnis gibt es natürlich noch andere Variationen.

Welche Datein sind unverzichtbar?

"Die Datensicherung kann so eingerichtet werden, dass sie etwa einmal wöchentlich oder einmal monatlich im Hintergrund läuft, ohne dass der Nutzer davon etwas bemerkt", sagt Kunath. Voraussetzung ist, dass das zusätzliche Speichermedium am PC angeschlossen bleibt. Wer die gesicherten Dateien lieber lokal getrennt vom Computer aufbewahren will, schließt die USB-Festplatte nach Bedarf an. Die Datensicherung wird dann manuell vorgenommen. Sobald die USB-Festplatte mit dem PC verbunden ist, erhält man eine Meldung, mit der das Backup starten kann.

Moritz Zielenkewitz, Redakteur und Software-Experte bei "computerbild.de", rät: "Als erstes muss jeder für sich selbst feststellen, welche Dateien unverzichtbar sind." Das können neben Fotos und wichtigen Textdateien auch die Internet-Lesezeichen sein. "Einen Browser kann man wieder neu installieren. Aber wenn die Lesezeichensammlung für immer verloren geht, ist das schon sehr ärgerlich", sagt Zielenkewitz. Sobald man sich entschieden hat, welche Daten regelmäßig gesichert werden sollen, entscheidet man sich für die Art der Datensicherung. Für die meisten privaten PC-Nutzer genüge das einfache Backup vollkommen. Wer dagegen seine vollständige Festplatte mit allen Anwendungen kopieren wolle, der benötigt ein Komplett-Backup. Das ist zeitlich und technisch deutlich aufwendiger. Unterstützung bieten unter anderem zahlreiche kostenpflichtige sowie auch kostenfreie Zusatz-Softwares.

Cloud kann lokales Backup nicht ersetzen

"Eine wirklich neue Möglichkeit zum Datensichern sind zudem Cloud-Speicher", betont Zielenkewitz. Anbieter wie Dropbox, Telekom Cloud, iCloud, GoogleDrive, SkyDrive, TrendMicro oder SugarSyn, bei denen man Dokumente online speichert, finden immer mehr Anhänger. Denn dank der Cloud-Dienste können Computernutzer jederzeit von überall auf ihre Daten zugreifen. "Der nette Nebeneffekt ist, dass die Daten in der Cloud damit zusätzlich gespeichert sind", sagt Zielenkewitz.

Der "Computerbild"-Experte schränkt allerdings ein: "Die Cloud ist ein Bonus. Sie ersetzt nicht das lokale Backup." Denn Cloud-Anbieter sind private Unternehmen. Sie können pleitegehen, ihre Server können von technischen Defekten betroffen sein: Eine hundertprozentige Datensicherheit kann es daher nicht geben. Trotz des Restrisikos seien Cloud-Dienste eine Alternative und ihre Handhabung sei mittlerweile einfach und komfortabel, sagt Zielenkewitz: "Man kopiert die Ordern einfach in den Onlinespeicher. Das fühlt sich am Computer genauso an wie bei jedem anderen Laufwerk."