Apple will mit "iCloud" und neuer iOS-Version Erfolg fortsetzen
Stand: 07.06.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
San Francisco - Nachdem Apple sich in den vergangenen Monaten über Rekordergebnisse freuen konnte, will der kalifornische Computerkonzern nun die Software-Basis seines Erfolgs erneuern sowie neue Internet-Dienste einführen: Im Juli soll eine neue Version des Computer-Betriebssystems Mac OS X auf den Markt kommen, im Herbst soll ein Update des mobilen Systems iOS folgen. Zudem setzt Apple verstärkt auf den aktuellen Cloud-Trend, der die persönlichen Daten ins Internet verlegt.
Die Zeit sei vorbei, in der der Personal Computer im Mittelpunkt gestanden habe, sagte Vorstandschef Steve Jobs am Montag zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. "Manche Leute glauben, dass die Cloud nur eine Festplatte in den Wolken ist. Wir denken, dass es viel mehr ist." Der künftig kostenlose Online-Dienst, der das alte MobileMe ablöst, soll jetzt auch zum Speichern von Dokumenten aller Art dienen. Und "iCloud" speichert auch die Songs, die bislang auf der Festplatte des Kunden liegen.
Marketing-Chef Phil Schiller kündigte die neue Version des Mac-Betriebssystems mit der Bezeichnung "Lion" für Juli an, zu einem Update-Preis von rund 24 Euro. In "Lion" gebe es mehr als 250 neue Funktionen. Dabei übernimmt das Mac-System für Notebooks und Desktop-Computer etliche Bedienfunktionen vom Tablet-Computer iPad, etwa die Unterstützung von Zwei-Finger-Gesten für Touchpad-Eingabegeräte und die Vollbilddarstellung von Anwendungen.
Neu ist auch eine als "Mission Control" bezeichnete Funktion für einen besseren Überblick zu allen geöffneten Programmen. Mac OS X "Lion" soll zudem die Daten aller Anwendungen künftig automatisch speichern, um unbeabsichtigte Datenverluste zu vermeiden. Weltweit gebe es inzwischen mehr als 54 Millionen aktive Mac-Nutzer, sagte Schiller, und die Zuwachsraten seien Jahr für Jahr wesentlich größer als beim Windows-PC.
Apple-Vizepräsident Scott Forstall stellte iOS 5 vor, eine neue Version der Software-Basis für das Mobiltelefon iPhone, das iPad und das Musikabspielgerät iPod touch. Zu den Neuerungen gehört die Darstellung von Push-Mitteilungen für Aktualisierungen, Statusmeldungen und andere Informationen einzelner Apps direkt auf dem Startbildschirm - mit dieser Fähigkeit glänzten bislang vor allem die mobilen Geräte mit dem konkurrierenden Google-System Android.
Viele Funktionen, die bislang von Drittanbietern bereitgestellt wurden, werden jetzt ins Betriebssystem übernommen, etwa bei der Bearbeitung von Fotos. Für die vor allem bei Jugendlichen beliebte Chat-Kommunikation führt Apple nun einen eigenen Dienst mit der Bezeichnung iMessage ein. Ein iPhone kann künftig auch ohne eine Verbindung zu einem PC aktiviert werden. Das neue System soll noch im Herbst auf den Markt kommen.
Bisher seien 200 Millionen mobile Geräte mit iOS verkauft worden, darunter 25 Millionen iPads, sagte Forstall. Bei mobilen Systemen sei iOS mit einem Anteil von 44 Prozent weltweiter Marktführer. In weniger als drei Jahren seien 14 Milliarden Apps für die mobilen Geräte von Apple heruntergeladen worden.
Nachrichten zum Thema
- Nach Speicherung von Nutzerdaten keine Sanktionen für Apple
- Adobe-Chef: Streit mit Apple ist vom Tisch
- Apple-Chef Jobs stellt neue Betriebssysteme am Montag vor
- Nokia erringt kleinen Etappensieg im Patentstreit mit Apple
- Apple will Mac-Nutzer besser vor "Scareware" schützen
- Patentstreit: Apple nimmt App-Entwickler in Schutz
- Musik-Konzerne unterstützen Apples Cloud-Dienst
- Video-on-Demand-Dienste im Test: Apple hat die Nase vorn
- Aktionstag "makeITfair" gegen Produktionsbedingungen bei Apple
- Apple-Nutzer können Ortsdaten-Sammlung ausschalten