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Apple: Absatz so hoch wie noch nie

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Cupertino - Der Computer- und iPhone-Hersteller Apple hat sein neues Geschäftsjahr 2009/2010 mit einem Paukenschlag begonnen: Vollkommen unbeeindruckt von der Wirtschaftskrise setzte Apple im Zeitraum von Oktober bis Dezember so viele seiner Mac-Rechner und iPhone-Handys ab wie nie zuvor. Und das soll so bleiben.

"Die neuen Produkte, die wir dieses Jahr herausbringen wollen, sind sehr stark", sagte Apple-Chef Steve Jobs am Montag im kalifornischen Cupertino, ohne allerdings zu verraten, um was es sich genau handelt. Für Mittwoch hat Apple zu einer Produktvorstellung eingeladen. Spekuliert wird schon seit langem über einen Tablet-Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm.

Unterm Strich verdiente Apple im wichtigen Weihnachtsquartal knapp 3,4 Milliarden Dollar und damit anderthalb mal so viel wie vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 15,7 Milliarden Dollar. Aufs Jahr hochgerechnet sei Apple damit jetzt eine 50-Milliarden-Dollar-Firma, jubilierte Jobs.

Analysten beglückwünschten die Konzernführung für das gute Abschneiden. Die Euphorie der Anleger hielt sich indes in Grenzen. Die Aktie bewegte sich nachbörslich kaum nach oben.

Allerdings war das Papier auch schon den ganzen Tag über kräftig gestiegen. Ein Analyst hatte verbreitet, Apple wolle sein iPhone schon bald über alle großen US-Netzbetreiber anbieten. Bislang darf nur AT&T das Handy in den USA anbieten. Würde das Monopol fallen, hätte Apple von jetzt auf gleich Millionen potenzieller Neukunden. In Deutschland läuft der Vertrieb exklusiv über T-Mobile.

Von Oktober bis Dezember verdoppelte Apple seine iPhone-Verkäufe bereits auf 8,7 Millionen Stück. Besonders gut kam das multifunktionale Handy unter anderem in Deutschland an. Die Mac-Rechner verkauften sich 3,36 Millionen Mal, ein Anstieg von einem Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beides sind neue Rekordzahlen. Einzig der Musikspieler iPod schwächelte abermals; hier ging der Absatz um 8 Prozent auf 21 Millionen Stück zurück. Viele Kunden verzichten wegen des iPhone auf einen extra Musikspieler.

Die Apple-Fans hoffen, dass es nun Schlag auf Schlag weitergeht. Sollte Apple tatsächlich einen Tablet-Computer herausbringen, würde das vor allem dem E-Book-Reader "Kindle" von Amazon Konkurrenz machen. Das Lesegerät für elektronische Bücher ist der Gewinnbringer des Handelskonzerns. Bei der Masse der Leser hat sich das E-Book aber noch nicht durchsetzen können. Branchenkenner trauen Apple mit seiner geschickten Marketing-Politik zu, das zu ändern.

Bei seinen Handys droht Apple unterdessen Gefahr durch den Suchmaschinen-Giganten Google. Der hatte erst vor kurzem sein erstes eigenes Mobiltelefon namens Nexus vorgestellt. Das multifunktionale Smartphone mit berührungsempfindlichen Bildschirm soll die Vormachtstellung des iPhone brechen.

Branchenkenner stufen die beiden Konzerne als die schärfsten Rivalen beim Kampf um das mobile Internet ein. Laut US-Medien will Apple deshalb sogar die Google-Suche von seinem iPhone verbannen und sich dazu mit dem rivalisierenden Software-Konzern Microsoft verbünden. Der hat mit "Bing" eine eigene Suchmaschine entwickelt.

Für das laufende zweite Geschäftsquartal gab Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer einen vorsichtigen Ausblick: Der Umsatz soll bei 11,0 bis 11,4 Milliarden Dollar herauskommen und der Gewinn je Aktie bei 2,06 bis 2,81 Dollar. "Wir haben einen typischen saisonalen Rückgang", erläuterte er. Besonders der Verkauf des iPod dürfte demnach weiter leiden.