Amazon: Weihnachtsgeschäft durch Rabatte getrübt
Stand: 28.01.2011
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Seattle - Um kräftig zu wachsen, hat der Onlinehändler Amazon dicke Rabatte gewährt - dies aber schmälert den Gewinn und ärgert zum wiederholten Male die Anleger. Denn gut ist den Börsianern oft nicht gut genug: Das Unternehmen ist von den Anlegern trotz eines Umsatzsprungs um 36 Prozent auf 13 Milliarden Dollar (9,5 Mrd Euro) im Schlussquartal 2010 abgestraft worden. Die Investoren hatten auf ein noch besseres Weihnachtsgeschäft gehofft und strafen Amazon ab: die Aktie sank nachbörslich um 9 Prozentpunkte.
Amazon kann es seinen Anlegern derzeit nur schwer Recht machen. Um das Geschäft anzukurbeln, setzt der Konzern auf niedrige Preise, gibt viel Geld für Werbung aus und investiert kräftig in sein Liefersystem. Das aber nagt am Gewinn, was die Börsianer schon in den vorangegangenen Quartalen verärgerte.
Zum Jahresende verdiente Amazon 416 Millionen Dollar und damit eher dürftige 8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im kommenden Quartal erwartet das Management um Gründer und Unternehmenschef Jeff Bezos sogar einen Gewinnrückgang, was die Stimmung an der Börse zusätzlich vergiftete.
Der Umsatz soll weiterhin deutlich zulegen. Das meiste Geschäft macht Amazon mittlerweile mit Elektronikartikeln, Mode und allem anderen, was in einem Kaufhaus zu finden ist. Zum Handelsimperium gehören neben dem Schuhverkäufer Zappos.com seit kurzem auch der Babyartikel-Spezialist diapers.com sowie die Online-Drogerie soap.com.
Der größte Rivale Ebay geht einen ähnlichen Weg. Erst im Dezember hatte Ebay den deutschen Online-Shopping-Club brands4friends übernommen. Über die Plattform können Mitglieder reduzierte Markenartikel kaufen. Treiber bei Ebay ist aber seit geraumer Zeit die Bezahltochter Paypal. Zuletzt konnte der Konzern seinen Umsatz um um 5 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar steigern und verdiente unterm Strich 559 Millionen Dollar.
Gedruckte Bücher, CDs und DVDs verlieren dagegen bei Amazon an Bedeutung. Was zulegt, sind die elektronischen Bücher. Inzwischen will sogar der Suchmaschinenprimus Google ein Stück vom Kuchen und eröffnete seinen eigenen Webshop namens "Google eBooks". Apple mischt in dem Geschäft mit seinem Tablet-Computer iPad mit. Und auch in Deutschland bringen sich die Verlage und Buchhändler mit eigenen Geräten und Vertriebsplattformen in Stellung.