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Rohrschaden in der Gebäude- und Hausratversicherung

Ein Rohrschaden ist für Betroffene oft eine Katastrophe. Schließlich kann er sowohl an persönlichen Einrichtungsgegenständen wie Möbeln als auch an der Bausubstanz erhebliche Schäden verursachen. Jährlich müssen Klempner und Monteure unzählige Probleme mit defekten Wasserrohren lösen. Glücklicherweise besteht die Möglichkeit, sich für den Fall eines solchen Wasser- oder Abwasserschadens finanziell abzusichern.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist ein Rohrschaden?
  3. Welche Versicherung zahlt?
  4. Bei Rohrbruch richtig handeln
  5. Häufig gestellte Fragen
  6. Verwandte Themen rund um Wasserschäden
  7. Hausratversicherung: Tarifvergleich

Das Wichtigste in Kürze

  • Tritt Wasser aus einem kaputten Rohr, entstehen so genannte Rohrschäden.
  • Die Kosten für beschädigte Verbrauchs- und Gebrauchsgegenstände übernimmt die Hausratversicherung.
  • Die Gebäudeversicherung zahlt bei Schäden an der Immobilie.

Was ist ein Rohrschaden?

Ein Rohrschaden bezeichnet die durch ein defektes Rohr verursachten Wasserschäden. Dabei treten entweder Wasser, Wasserdampf oder andere Flüssigkeiten ungewollt aus einem Leitungssystem aus. Es muss bei einem Rohrschaden jedoch nicht zwangsläufig zu einer Überschwemmung kommen.

Ein deutliches Anzeichen für einen Rohrbruch sind Wasserflecke an den Zimmerwänden. Darüber hinaus deuten auch ein plötzlich steigender Wasserverbrauch und kontinuierliche Fließgeräusche in der Leitung auf einen Schaden im Rohrsystem hin. Es empfiehlt sich daher, die Wasseruhr in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Dreht sie sich, obwohl Sie gar kein Wasser verbrauchen, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo ein Leck im Rohr vor. Fällt Ihnen dagegen ein unangenehmer Geruch auf oder steigt gar Wasser aus dem Abfluss auf, ist damit zu rechnen, dass das Abwasserrohr beschädigt ist.

Meist entsteht ein Rohrschaden aufgrund alter sowie unsanierter Leitungssysteme. Im Allgemeinen gilt: Die Wahrscheinlichkeit eines Rohrschadens nimmt mit dem Alter des Gebäudes zu. Das Risiko steigt zusätzlich an, wenn ein Immobilieneigentümer aus Kostengründen auf die Kontrolle und Wartung der Systeme verzichtet.

Welche Versicherung zahlt bei einem Rohrschaden?

Eine Hausratversicherung kommt für die durch ein kaputtes Rohr entstandenen Schäden an Verbrauchs- und Gebrauchsgegenständen auf. Falls die eigene Wohnung durch den Rohrschaden vorübergehend unbewohnbar ist, übernimmt die Versicherung auch die Hotelkosten. Für gewöhnlich ist in jeder günstigen Hausratversicherung eine sogenannte Leitungswasserversicherung enthalten. Diese deckt in der Regel auch einen Rohrschaden sowie eventuelle Folgeschäden ab. Was viele Verbraucher jedoch nicht wissen: Der Versicherungsschutz umfasst nicht nur das Leitungsrohrsystem, sondern sämtliche im Haus verlaufenden Leitungen – also auch die von Klimaanlagen oder Wärmepumpen.

Allerdings handelt es sich bei einem Rohrbruch oftmals um einen schwerwiegenderen Fall. Häufig ist nämlich nicht nur die Wohnungseinrichtung von den Folgen betroffen, sondern auch die Substanz der Wohnung – etwa die Wände. In diesen Fällen greift eine sogenannte Gebäudeversicherung. Diese trägt unter anderem die Kosten für die Trocknung von Böden und Wänden, was auch die Stromkosten für die entsprechenden Geräte beinhaltet. Sollte zum Abpumpen des eingedrungenen Wassers der Einsatz eines Fachbetriebs erforderlich sein, zahlt die Versicherung diese Kosten ebenfalls. Je nach Vertragsbedingungen kommt der Versicherer auch für entgangene Mieteinnahmen auf. Einige Versicherer bieten Hausrat- und Gebäudeversicherung in Kombination an, sodass alle Eventualitäten abgedeckt sind.

Entsteht Dritten durch den Rohrbruch ein Schaden, ist die Haftpflichtversicherung der richtige Ansprechpartner. Allerdings erstattet diese bei beschädigten Gegenständen lediglich den aktuellen Wert.

Welche Schäden sind nicht im Versicherungsschutz enthalten?

Versicherungsgesellschaften übernehmen häufig sogar durch Frost hervorgerufene Rohrbruchschäden. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen sie eine Kostenübernahme ausschließen. Verursacht beispielsweise Grundwasser oder Hochwasser einen Schaden, haftet die Versicherung in der Regel nicht. Dies gilt ebenso für Schäden, die durch Erdrutsche oder -senkungen sowie durch das Eindringen von Niederschlagswasser bedingt sind.

Bei einem Rohrbruch richtig handeln

Wer einen Rohrschaden bemerkt, sollte schnell und überlegt handeln. Schließlich gilt es, den Schaden an Einrichtungsgegenständen und der Immobilie so gering wie möglich zu halten. Auch die Versicherungen erwarten von ihren Kunden ein durchdachtes Verhalten. Im Allgemeinen empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  1. Wasserzufuhr abstellen: Absperrhahn beziehungsweise Hauptwasserhahn schließen
  2. Stromzufuhr unterbrechen: Sicherungen umlegen, um Kurzschlüsse zu vermeiden
  3. Ausgelaufenes Wasser beseitigen: kleine Mengen mit Eimer und Lappen entfernen, ansonsten Fachmann oder im Notfall die lokale Feuerwehr verständigen
  4. Einrichtung sichern: Mobiliar, Teppiche und Elektrogeräte aus dem nassen Bereich entfernen, Fenster zur Senkung der Luftfeuchtigkeit öffnen
  5. Schadensdokumentation: Fotos von den betroffenen Gegenständen und Räumen anfertigen
  6. Versicherung kontaktieren: Versicherungsgesellschaft sowie gegebenenfalls Vermieter informieren und den Schaden schildern

Häufig gestellte Fragen

Ein Rohrbruch tritt dann ein, wenn durch das Rohr laufende oder befindliche Flüssigkeiten bestimmungswidrig austreten. Das geschieht häufig durch Löcher oder Risse am Rohr, welche durch Verschleiß oder Frostschäden auftreten können.

Im Versicherungsrecht liegt ein Rohrbruch vor, sobald Wasser bestimmungswidrig - also ungewollt - aus einem Rohr austritt. Dafür muss das Rohr nicht brechen - bereits bei Rissen und Löchern greift in der Regel der Versicherungsschutz.

Ist ein Rohr brüchig oder porös, aber es tritt noch kein Wasser aus, so gilt dieser Fall nicht als Rohrbruch.

Auch bei Verstopfung des Rohres oder bei undichten Verbindungs- und Anschlussstellen besteht laut Versicherungsrecht kein Rohrbruch.

Wie viel ein Rohrbruch kostet, ist abhängig von folgenden Kosten:

  • Kosten für die Erreichung des Rohres (insbesondere. Wandöffnungen)
  • Kosten für den Austausch des Materials
  • Kosten für die Trocknung des Baus (insbesondere bei schweren Rohrschäden)
  • Reparatur- oder Wiederbeschaffungskosten für beschädigten Hausrat

Ein Rohrbruch kann daher zwischen wenigen hundert Euro bis hin zu mehreren tausend Euro kosten.

Im Versicherungsumfang enthalten sind Zuleitungsrohre sowie Ableitungsrohre.

Darunter fallen alle Rohre, die zur Warmwasserversorgung, zum Betrieb von Wärmepumpen, Klimaanlagen oder Solarheizungen oder auch für Löscharbeiten genutzt werden.

Bei einem Rohrbruch haftet in der Regel der Immobilien- oder Grundstücksbesitzer. Dieser ist auch für die Beseitigung des Rohrschadens zuständig.

Handelt es sich um einen Rohrschaden am Gebäude, so greift der Schutz der Wohngebäudeversicherung. Bei Schäden durch rissige oder defekte Rohre am Hausrat ist die Hausratversicherung zuständig.

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