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Mit der Allgefahrendeckung bieten Versicherungen den größtmöglichen Schutzumfang für den Versicherungsnehmer. Allerdings ist damit im Regelfall ein Aufpreis bei der jährlichen Prämie verbunden.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist die Allgefahrendeckung?
  3. Allgefahrendeckung in der Hausratversicherung
  4. Beispiele aus der Praxis
  5. Allgefahrendeckung in weiteren Versicherungen
  6. Verwandte Themen
  7. Weiterführende Ratgeber
  8. Hausratversicherungen vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Allgefahrendeckung listet der Versicherer nicht wie in herkömmlichen Tarifen die versicherten Schadensereignisse auf, sondern lediglich die Ausschlüsse. Alle nicht gelisteten Schadensereignisse sind dann automatisch versichert.
  • In der Hausratversicherung ist die Allgefahrendeckung vor allem dann interessant, wenn das Inventar vergleichsweise hochwertig ist und der Versicherungsnehmer einen umfassenden Schutz wünscht.
  • Auch in anderen Sparten wie etwa der Wohngebäude-, Elektronik- oder Kfz-Versicherung sind Allgefahren-Tarife vorzufinden.

Was ist die Allgefahrendeckung?

Die Allgefahrendeckung – im Fachjargon der Versicherungen auch als „Allrisk“ bezeichnet – bietet dem Versicherungsnehmer einen umfassenden Versicherungsschutz. Grundsätzlich können Versicherungen in ihren Bedingungen den Umfang des Versicherungsschutzes auf zweierlei Weise definieren:

  • Entweder legt die Versicherung die versicherten Gefahren fest und alle anderen Gefahren sind ausgeschlossen oder
  • sie legt nur die vom Versicherungsschutz ausgeschlossenen Gefahren fest und alle anderen Risiken sind versichert.

Für den Versicherungsnehmer ist es günstiger, wenn nur die ausgeschlossenen Risiken festgelegt sind. Dann nämlich muss bei einer bislang unbekannten oder neuartigen Schadensursache die Versicherung den Schaden ersetzen.

Eingeschränkte Allgefahrendeckung

Bei der Allrisk- oder Allgefahrendeckung kommen Versicherungsbedingungen zum Tragen, bei denen lediglich die nicht versicherten Risiken ausgeschlossen sind. Somit ist die Allgefahrendeckung immer mit gewissen Einschränkungen beim Versicherungsschutz verbunden. Je nach Anbieter und Tarif kann die Liste der ausgeschlossenen Gefahren unterschiedlich umfangreich sein, so dass sich ein Vergleich der Tarifmerkmale empfiehlt.

Generelle Ausschlüsse bei der Allgefahrendeckung

Auch bei umfassenden Allrisk-Policen sind in aller Regel die folgenden Schadensursachen ausgeschlossen:

  • Beschädigung durch normale Abnutzung
  • vom Versicherungsnehmer vorsätzlich herbeigeführte Schäden
  • Schäden durch Krieg, innere Unruhen, Streik oder Kernenergie

Allgefahrendeckung in der Hausratversicherung

In der Hausratversicherung spielt die Allgefahrendeckung eine wichtige Rolle, denn vor allem bei hochwertiger Einrichtung der Wohnung kann im Ernstfall die Schadenssumme schnell fünfstellige Beträge erreichen. Wenn dann der Versicherungsschutz Lücken aufweist, laufen Versicherungsnehmer Gefahr, dass sie trotz bestehende Hausrat-Police am Ende mit leeren Händen dastehen, weil die Schadensursache nicht im Versicherungstarif enthalten ist.

Ist die Allgefahrendeckung für Hausrat sinnvoll?

Ob die umfassende Absicherung des Hausrats in Form einer Allgefahrendeckung sinnvoll ist, hängt sowohl vom Wert der Wohnungseinrichtung als auch von den persönlichen Bedürfnissen des Versicherungsnehmers ab.

Je wertvoller die Einrichtung der Wohnung, umso eher ist im Regelfall die Allgefahrendeckung ratsam. Diese findet sich häufig in den so genannten Premium- oder Komforttarifen der Versicherer, die im Vergleich zur Standardversicherung meist deutlich teurer sind. Im Gegenzug erhält der Versicherte nicht nur Schutz gegen eine Vielzahl an Risiken, sondern oftmals auch einen verbesserten Einschluss von weiteren Vermögensgegenständen wie Bargeld, Schmuck, Kunstwerken oder teuren E-Bikes.

Darüber hinaus minimiert die Allgefahrendeckung das Risiko, im Ernstfall aufgrund eines Ausschlusses in den Versicherungsbedingungen auf dem Schaden sitzen zu bleiben. Damit ist die Allgefahrendeckung für Versicherungsnehmer geeignet, die großen Wert auf umfassende Absicherung legen und bereit sind, dafür bei der jährlichen Prämie einen gewissen Aufpreis zu bezahlen.

Allgefahrendeckung Hausrat: Beispiele aus der Praxis

Die nachfolgenden Beispiele zeigen, welche Vorteile die Allgefahrendeckung in der Hausratversicherung bei konkreten Schadensereignissen mit sich bringen kann.

Einfacher Diebstahl

Schäden durch Einbruchdiebstahl sind in praktisch allen Hausrat-Policen abgedeckt. Allerdings umfassen Basistarife oftmals nicht den Schaden durch einen einfachen Diebstahl. Der Unterschied: Während sich der Dieb beim Einbruchdiebstahl auf gewaltsame Weise Zutritt zur Wohnung verschafft, muss er beim einfachen Diebstahl kein Hindernis überwinden. Letzteres wäre der Fall, wenn ein Hausierer in einem unbeobachteten Moment teure Schmuckstücke entwendet, die offen auf einer Kommode lagen. In der Allgefahrendeckung sind üblicherweise auch Schäden durch einfachen Diebstahl mitversichert.

Sturmschäden

Zum Hausrat zählt nicht nur das Mobiliar im Haus, sondern auch die Einrichtung im Garten und auf der Terrasse, etwa in Form von Gartenmöbeln und Grillgeräten. Diese sind gegen Sturmschäden versichert – allerdings greift in den Basistarifen der Versicherungsschutz zumeist erst dann, wenn der Sturm mindestens Windstärke 8 erreicht. In der Allgefahrendeckung gibt es hingegen üblicherweise keine Mindestwindstärke, so dass die Versicherung den kaputten Premiumgrill auch dann ersetzt, wenn er bei einer geringeren Windstärke zerstört wurde.

Allgefahrendeckung in weiteren Versicherungen

Neben der Hausratversicherung bieten auch andere Versicherungssparten Allrisk-Konzepte an. Einige Beispiele:

  • Elektronikversicherung mit Allgefahrendeckung. Auch bei der Versicherung von Elektronikgeräten können Versicherungsnehmer je nach Tarif eine Allgefahrendeckung wählen. Ausgeschlossen sind dabei im Regelfall Vorsatz, Abnutzung und rein optische Beeinträchtigungen wie z.B. Kratzer am Gehäuse.
  • Allgefahrendeckung Wohngebäude-Versicherung. Ähnlich wie bei der Hausratversicherung bietet auch bei der Wohngebäude-Versicherung die Allgefahrendeckung den bestmöglichen Schutz. Dieser umfasst in erster Linie Schäden durch Vandalismus sowie Sturmschäden ohne Mindestwindstärke.
  • Allgefahrendeckung Kfz-Versicherung. In der Kfz-Versicherung ist die Allgefahrendeckung häufig in den Premium-Tarifen der Vollkaskoversicherung zu finden. Hier sind dann nur die Risikoausschlüsse aufgezählt, während in herkömmlichen Tarifen die versicherten Schadensfälle aufgelistet sind.

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