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Wasserrohrbruch erkennen – und wer zahlt die Kosten?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Bei einem Wasserrohrbruch sollten Betroffene schnell reagieren, um den Schaden zu begrenzen. Für die anschließenden Reparaturkosten können unterschiedliche Versicherungen zuständig sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wasserschäden können aufgrund eines offenen oder versteckten Rohrbruchs entstehen.
  • Anzeichen für einen versteckten Rohrbruch sind meist feuchte Stellen an Wänden oder Decken, oftmals verbunden mit Schimmelbildung.
  • Betroffene sollten den Zulauf zum undichten Rohr schnellstmöglich schließen und umgehend einen Installateur mit der genauen Ortung und Behebung des Schadens beauftragen.
  • Oft zahlt nach einem Wasserrohrbruch die Versicherung den Schaden. Hierbei kann es sich um die Wohngebäude-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherung handeln.

Wo kann ein Wasserrohrbuch auftreten?

Ein Wasserrohrbruch zählt mit zu den unangenehmsten Missgeschicken für Immobilieneigentümer und Mieter. Je nachdem, wo sich der Rohrbruch befindet und welche Auswirkungen er hat, müssen Betroffene mit einigem Geld- und Zeitaufwand für die Beseitigung rechnen.

Wasserrohrbruch in der Wohnung

Innerhalb der Wohnung verlaufen ganz unterschiedliche wasserführende Leitungen. Dazu zählen in erster Linie

  • Kalt- und Warmwasserleitungen
  • die Wasserleitungen der Zentralheizung
  • Abwasserrohre

Durch Materialfehler, Alterung oder mechanische Einwirkungen – etwa beim Bohren von Löchern in die Wände – können diese Rohre undicht werden und Wasserschäden verursachen.

Rohrbruch außerhalb des Gebäudes

Außerhalb des Gebäudes verläuft die Zuleitung für die Wasserversorgung und das Abwasserrohr. Auch hier können Undichtigkeiten auftreten – etwa dann, wenn Wurzeln eines Baumes in das Abwasserrohr eindringen. Je nach Lage der Bruchstelle kann das Wasser auf dem unbebauten Teil des Grundstücks austreten oder in Kellerräume eindringen.

Welche Schäden drohen nach einem Wasserrohrbruch?

Insbesondere bei einem Rohrbruch innerhalb des Gebäudes ist mit einem beträchtlichen Schadensausmaß zu rechnen. Neben dem Aufwand und den Kosten für die Reparatur des beschädigten Rohres können vor allem dann weitere Aufwendungen drohen, wenn der Rohrbruch über längere Zeit nicht entdeckt worden ist.

Konnte das Wasser über einen gewissen Zeitraum in Wände oder Zwischendecken eindringen, kann dies die Bausubstanz schädigen. Häufig ist in diesem Zuge eine professionelle Bautrocknung oder eine Schimmelsanierung erforderlich. Unter Umständen müssen Betroffene auch beschädigte Teile der Bausubstanz wie beispielsweise vom Holzschwamm befallene Balken oder durchnässte Isolierung austauschen.

Wasserrohrbruch: Anzeichen erkennen und richtig reagieren

Je länger ein Wasserrohrbruch unbemerkt bleibt, umso gravierender können die Folgeschäden sein. Daher sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Wohnung auf mögliche Anzeichen eines Rohrbruchs kontrollieren und im Ernstfall schnell reagieren.

Offener und versteckter Rohrbruch

Ein offener Rohrbruch ist meist schnell zu erkennen, wenn sichtbar verlegte Rohre Undichtigkeiten aufweisen. Das erste Anzeichen ist meist eine Tropfenbildung an der porös gewordenen Stelle.

Schwieriger ist es, wenn ein versteckter Rohrbruch vorliegt. Hier kann Wasser oft tage- oder gar wochenlang austreten, bis die Bewohner das Leck bemerken. Anzeichen dafür, dass ein versteckter Rohrbruch vorliegt, sind zumeist feuchte Stellen an Wänden oder Decken, oftmals verbunden mit Schimmelbildung.

Wenn die Zentralheizung trotz regelmäßigen Nachfüllens mit Wasser Druckverluste anzeigt, kann dies ebenfalls auf undichte Heizungsrohre hinweisen.

Wasserrohrbruch finden und beheben

Wenn Sie von einem Wasserrohrbruch betroffen sind, sollten Sie schnellstmöglich reagieren, um den Schaden zu begrenzen. Zunächst einmal gilt es das undichte Rohr zu finden. Ist dies klar ersichtlich, können Sie die zuführende Leitung abstellen, wenn es sich um ein Kalt- oder Warmwasserrohr handelt. Allerdings lässt sich die undichte Stelle nicht immer auf die Schnelle lokalisieren. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Installateur holen, der das Leck ermitteln kann.

Nach der Lokalisierung der schadhaften Leitung sollte der Installateur zuallererst dafür sorgen, dass kein Wasser mehr nachlaufen kann. Notfalls kann dies provisorisch durch das Abtrennen des schadhaften Rohrabschnitts und dem Verschließen der offenen Enden mit einem Stopfen geschehen.

Danach kann der Austausch des schadhaften Rohres erfolgen. Im Nachgang sind meist weitere Maßnahmen wie die Bautrocknung oder die Reparatur der aufgeschlagenen Wände bzw. Zwischendecken erforderlich.

Rohrbruch in der Mietwohnung: Wer ist zuständig?

Wenn der Mieter in seiner Wohnung einen Rohrbruch entdeckt, sollte er umgehend den Vermieter informieren. Wer am Ende für die Reparaturkosten zuständig ist, hängt von der Ursache des Rohrbruchs ab:

  • Verschulden des Mieters. Hat der Mieter den Rohrbruch verschuldet, muss er im Rahmen der Haftpflicht für den Schaden aufkommen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn er beim Bohren in der Wand eine Wasserleitung beschädigt hat.
  • Kein Verschulden des Mieters. Hat der Mieter den Rohrbruch nicht verursacht, ist das Bezahlen der Reparaturrechnungen Sache des Vermieters. Dies betrifft beispielsweise Rohrbrüche, die auf Alterung oder Materialermüdung zurückzuführen sind.

Kosten nach Wasserrohrbruch: Welche Versicherung zahlt?

Für die Kosten nach einem Rohrbruch kommt häufig die Versicherung auf. Dabei können verschiedene Versicherungen zuständig sein:

  • Wohngebäudeversicherung. Die Wohngebäudeversicherung des Eigentümers übernimmt die Kosten für alle Schäden, die am Gebäude selbst und den damit fest verbundenen Bestandteilen entstanden sind. Voraussetzung ist, dass der Eigentümer im Rahmen der Wohngebäudeversicherung auch eine Leitungswasser-Police abgeschlossen hat.
  • Hausratversicherung. Die Hausratversicherung ist für die Wasserschäden am beweglichen Inventar wie beispielsweise Möbel zuständig.
  • Haftpflichtversicherung. Bei einem Verschulden des Mieters übernimmt zwar die Wohngebäudeversicherung zunächst die Kosten, fordert diese dann jedoch vom Verursacher wieder ein. Dieser kann dann seine Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen.