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Zwei Drittel der Deutschen nutzen echte Kerzen – viele bei Brandschäden nicht versichert

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Kerzenlicht ist für zwei von drei Deutschen noch immer eine beliebte Tradition in der Weihnachtszeit. Doch oft fehlt es an der nötigen Vorsicht: Jeder Vierte verlässt auch schon einmal bei brennenden Kerzen den Raum. Ob ihre Versicherung in solch einem Fall für den Brandschaden aufkommt, wissen 40 Prozent jedoch nicht. 23 Prozent sind gar nicht versichert. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

Offenes Feuer bleibt Weihnachtstradition – besonders bei Familien

Die Mehrheit der Deutschen (66 Prozent) nutzt in der Weihnachtszeit echte Kerzen mit offener Flamme. In Haushalten mit Kindern ist der Anteil sogar noch höher (76 Prozent). Besonders beliebt sind Kerzen am Adventskranz (45 Prozent) oder an Orten wie Fensterbänken bzw. als Tischdekoration (35 Prozent). Jeder Elfte (9 Prozent) schmückt damit den Weihnachtsbaum.

29 Prozent ließen Kerzen schon unbeaufsichtigt

Doch viele unterschätzen die Gefahren: Etwa 26 Prozent der Deutschen lassen Kerzen gelegentlich unbeaufsichtigt und verlassen den Raum – sei es, um etwas zu holen oder an die Haustür zu gehen. Besonders gefährlich ist es, wenn Kerzen vergessen werden: Drei Prozent der Befragten ist das bereits passiert. Sie sind eingeschlafen oder waren länger abwesend, während die Kerzen weiterbrannten.

"Das Verlassen des Raumes bei brennenden Kerzen kann von Versicherern als grob fahrlässig bewertet werden – selbst bei kleinen Teelichtern", sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. "Wenn es zu einem Brand kommt, kann es passieren, dass die Versicherung in solchen Fällen die Schadensregulierung kürzt oder sogar verweigert. Verbraucher sollten darauf achten, dass grobe Fahrlässigkeit in ihrem Vertrag mitversichert ist - dies bietet nicht nur bei Brandschäden Schutz, sondern auch in anderen alltäglichen Situationen, wenn aus Unachtsamkeit Schäden entstehen."

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kommt es in der Adventszeit mit Abstand am häufigsten zu Haus- und Wohnungsbränden. 2023 beliefen sich die Schäden auf insgesamt 27 Millionen Euro, mit einem Rekorddurchschnitt von 4.600 Euro pro Fall

Nicht einmal jeder Zweite bei Kerzenbrand umfassend abgesichert

Bei einem Brand kommt die Gebäudeversicherung für Schäden am Haus und fest verbauten Teilen wie Türen oder Fenstern auf, die Hausratversicherung übernimmt Schäden am beweglichen Hab und Gut. 13 Prozent der Befragten hatten schon einmal einen Schaden durch brennende Kerzen. In Haushalten mit Kindern betrifft es sogar mehr als jede sechste Familie (18 Prozent). Bei rund 7 Prozent dieser Vorfälle kam es zu einem größeren Brand.

Viele Menschen wären im Brandfall nicht ausreichend versichert. Zwar hat die Mehrheit der Befragten (70 Prozent) eine Hausratversicherung, aber bei 23 Prozent fehlt dieser Versicherungsschutz. Darüber hinaus sind unter den Versicherten 40 Prozent unsicher, ob ihre Hausratversicherung auch bei grober Fahrlässigkeit für Schäden aufkommt. 16 Prozent geben an, dass diese bei ihrer Versicherung nicht abgedeckt ist. Nur 44 Prozent wissen, dass ihre Hausratversicherung auch grob fahrlässig verursachte Brandschäden einschließt.

Die meisten neuen Tarife beinhalten den Schutz bei grober Fahrlässigkeit bereits automatisch, aber bei älteren Policen, die vor mehr als drei Jahren abgeschlossen wurden, ist das längst nicht immer der Fall. "Verbraucher sollten ihren Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen und gegebenfalls wechseln", empfiehlt Wolfgang Schütz. "Oft können sie sich dadurch Angebote mit besseren Leistungen sichern und zugleich Beiträge sparen."

Methodik

Im Auftrag von Verivox hat das Marktforschungsinstitut Innofact Anfang Dezember 2024 insgesamt 1.000 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren online befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit.