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Auslandsgespräch

Auch in der heutigen Zeit kann ein Auslandsgespräch noch ordentlich ins Geld gehen. Das trifft vor allem auf Telefonate in Nicht-EU-Länder zu, denn für Gespräche innerhalb der Europäischen Union existieren mittlerweile Preisobergrenzen. Es gibt jedoch ein paar Tricks, mit deren Hilfe sich Auslandsgespräche zu günstigen Konditionen oder sogar kostenlos führen lassen.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Obergrenzen für Auslandsgespräche
  3. Auslandsgespräch und Roaming
  4. Günstig telefonieren
  5. Weitere Optionen
  6. Häufig gestellte Fragen
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Jetzt Handytarife vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mai 2019 gilt für Auslandsgespräche innerhalb der Europäischen Union sowie nach Island, Liechtenstein und Norwegen eine Preisobergrenze von 22,6 Cent pro Minute – für Festnetz- und für Mobilfunkgespräche.
  • Die Roaming-Gebühren hat die EU bereits 2017 abgeschafft – das heißt, bei Aufenthalten in entsprechenden Ländern fallen weder beim Telefonieren noch beim Simsen oder der mobilen Datennutzung Zusatzkosten an.
  • Sparvorwahlen – Call-by-Call, Callthrough und Callback – ermöglichen es, die Kosten für Auslandsgespräche deutlich zu senken.
  • Auch wer Ethno-Discounter, Auslandsoptionen oder Messenger-Dienste nutzt, telefoniert wesentlich günstiger oder sogar kostenfrei in andere Länder.

Obergrenzen für Auslandsgespräche innerhalb der EU seit Mai 2019

Nachdem 2017 bereits die Roaming-Gebühren abgeschafft wurden, hat das Europäische Parlament im Mai 2019 eine Preisobergrenze für Auslandsgespräche eingeführt, die EU-weit gilt. Seitdem darf ein Auslandsgespräch – ob via Festnetz oder Mobilfunknetz – maximal 19 Cent pro Minute zuzüglich Mehrwertsteuer kosten. Demzufolge liegt der maximale Minutenpreis bei 22,6 Cent. Darüber hinaus hat das EU-Parlament auch die SMS-Preise gedeckelt. Inklusive Mehrwertsteuer dürfen Provider für eine innerhalb der Europäischen Union verschickte Kurznachricht maximal 7,1 Cent verlangen.

Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Einerseits haben Telekommunikationsanbieter die Möglichkeit, neben regulierten EU-Tarifen noch weitere Tarife anzubieten. Andererseits können die Provider bei der Bundesnetzagentur höhere Preise beantragen, wenn die Obergrenze ihr Geschäftsmodell gefährdet.

Die Preisobergrenze für die sogenannte Intra-EU-Kommunikation erstreckt sich nicht nur auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, sondern auch auf Norwegen, Island, Liechtenstein und Gebiete in äußerster Randlage. Sie gilt also ebenso für Überseegebiete wie Martinique, die Azoren und Guadeloupe. Allerdings haben Provider trotz der Obergrenze weiterhin die Möglichkeit, Gespräche im 5-Minuten-Takt abzurechnen oder eine Einwahlgebühr zu erheben.

Hinweis

Die Preisobergrenzen gelten lediglich für Verbraucherinnen und Verbraucher, nicht aber für Geschäftsleute. Als solche gelten alldiejenigen, die Auslandsgespräche beziehungsweise SMS zu gewerblichen, geschäftlichen beziehungsweise beruflichen Zwecken nutzen.

Außerhalb der EU telefonieren

Bei Auslandsgesprächen in Nicht-EU-Länder können die Minutenpreise sehr unterschiedlich ausfallen. Es ist keine Seltenheit, dass bei Festnetzgesprächen 50 Cent pro Minute berechnet werden. Der Preis kann sogar mehr als einen Euro je Gesprächsminute betragen.

Was viele Reisende zudem vergessen: Kosten entstehen nicht nur bei abgehenden, sondern auch bei eingehenden Anrufen. Werfen Sie daher vor der Abreise unbedingt einen Blick in die Preisliste Ihres Providers. Außerdem empfiehlt es sich, die Mailbox abzuschalten, um der Kostenfalle der doppelten Umleitung zu entgehen. Kosten entstehen nämlich sowohl für die Weiterleitung des Gesprächs ins Urlaubsland als auch für die Rückleitung auf die deutsche Mailbox.

Wer sich im Nicht-EU-Ausland aufhält und mit dem Handy telefoniert, kann durch einen Tarif mit WiFi-Calling sparen. Ein solcher ermöglicht es, über eine lokale WLAN-Verbindung zu telefonieren. Dabei werden Gespräche so behandelt, als würden Sie von ihrem Heimatland aus anrufen. Da ein Auslandsgespräch in der Regel günstiger ist als außereuropäisches Roaming, lassen sich die Kosten durch WiFi-Calling in vielen Fällen beträchtlich senken. Weil innerhalb der Europäischen Union keine Roaminggebühren mehr anfallen, lohnt sich das allerdings nur außerhalb der EU.

Auslandsgespräch und Roaming: Was sind die Unterschiede?

Auslandsgespräche und Roaming stellen zwei unterschiedliche Aspekte der Telekommunikation dar, die nicht selten miteinander verwechselt werden:

  • Bei einem Auslandsgespräch telefonieren Userinnen und User in ein fremdes Land. Wer von Deutschland aus beispielsweise Bekannte in Spanien anruft, führt ein Auslandsgespräch.
  • Roaming bezeichnet dahingegen die Nutzung eines ausländischen Mobilfunknetzes.

Während Auslandsgespräche sowohl über das Festnetz als auch das Handynetz möglich sind, betrifft Roaming ausschließlich die Handynutzung.

Bei der Mobilfunknutzung im Ausland fallen prinzipiell sogenannte Roaming-Gebühren an. Dieser Umstand lässt sich darauf zurückführen, dass die Anrufenden ein anderes Mobilfunknetz nutzen als die angerufene Person. Innerhalb der EU sind Roaming-Gebühren jedoch bereits seit 2017 Geschichte. Mittlerweile gelten in anderen EU-Staaten – zusätzlich auch in Liechtenstein, Norwegen und Norwegen – dieselben Tarifkonditionen wie in Deutschland. Ziele außerhalb Europas dürften jedoch weiterhin recht teuer bleiben. Das gilt nicht nur für Telefongespräche, sondern auch für SMS und die mobile Datennutzung.

Hinweis

Die EU-Roaming-Verordnung erstreckt sich zwar auch auf den Europäischen Wirtschaftsraum, nicht jedoch auf die Schweiz und die Türkei. Infolgedessen verursacht Roaming hier meist hohe Kosten. Daher lohnt es sich vor Auslandsreisen, einen Blick auf die Homepage des Providers zu werfen. Oftmals besteht die Möglichkeit, für einen begrenzten Zeitraum eine Auslandsoption zu buchen, die Sie vor hohen Roaming-Gebühren schützt.

So sparen Sie bei Auslandsgesprächen über das Festnetz

Trotz der Preisobergrenze sind Festnetzgespräche in EU-Länder immer noch deutlich teurer als Inlandsgespräche. Wer von Deutschland aus über das Festnetz ins Nicht-EU-Ausland telefoniert, wird nicht selten richtig zur Kasse gebeten. Denn Auslandsgespräche werden – wie auch Sonderrufnummern – in der Regel nicht von einer gewöhnlichen Festnetzflatrate abgedeckt.

Wenn Sie regelmäßig Auslandsgespräche über das Festnetz führen, ist es daher sinnvoll, sich beim Telefonanbieter nach entsprechenden Flatrates zu erkundigen. Solche Angebote können immer häufiger zu dem bestehenden Vertrag hinzugebucht werden und schützen vor hohen Rechnungen.

Sparvorwahlen für Auslandsgespräche nutzen und günstig telefonieren

Mithilfe spezieller Sparvorwahlen lassen sich die Gesprächskosten ebenfalls deutlich senken. Diese geben Sie vor der eigentlichen Rufnummer ein. Der Dienstleister stellt Ihnen daraufhin eine freie Leitung zur Verfügung, wodurch es Ihnen möglich ist, für wenige Cent pro Minute ein Auslandsgespräch zu führen. Es gibt drei verschiedene Verfahren:

  • Call-by-Call: Von dieser Option können lediglich Kundinnen und Kunden der Telekom Gebrauch machen.
  • Callthrough: Anders als bei Call-by-Call lassen sich die Sparvorwahlen mit jedem Festnetzanschluss nutzen, solange der Provider entsprechende Rufnummern nicht technisch gesperrt hat. Darüber hinaus eignet sich Callthrough auch für den Mobilfunk.
  • Callback: Dieses Verfahren funktioniert etwas anders. Die Anruferin oder der Anrufer wählt ebenfalls eine spezielle Sparvorwahl, legt jedoch nach einmaligem Klingeln beziehungsweise einer Bandansage wieder auf und wird wenige Sekunden später zurückgerufen. Danach kann sie oder er die Zielrufnummer wählen. Allerdings berechnet der Provider hier sowohl für das eigentliche Gespräch als auch für den Rückruf Gebühren.

Günstig ins Ausland telefonieren: Diese Optionen gibt es außerdem

Neben Sparvorwahlen und Flatrates für Auslandstelefonie bieten sich Ihnen noch einige weitere Möglichkeiten, um für Gespräche in andere Länder weniger – oder sogar überhaupt nichts – zahlen zu müssen. Um Ihre Gesprächskosten zu senken, lohnt es sich vor allem, auf folgende Optionen zurückzugreifen:

  • Ethno-Discounter: Seit einigen Jahren gibt es spezielle Handytarife für Menschen, die häufig Telefongespräche ins Ausland führen. Dafür sind Ethno-Discounter innerhalb Deutschlands meist etwas teurer als andere Anbieter.
  • Auslandspakete fürs Smartphone: Nicht nur klassische Telefonanbieter haben Auslandsoptionen im Angebot, sondern auch Mobilfunk-Provider. Der Leistungsumfang variiert jedoch sehr stark. In der Regel deckt ein solches Paket nur bestimmte Länder oder Ländergruppen ab, in die Sie dann zu einem vergünstigten Minutenpreis oder kostenlos telefonieren können. Aber Achtung: Viele Auslandspakete beinhalten lediglich Festnetzgespräche.
  • Voice over IP (VoIP): Es besteht ebenso die Möglichkeit, über das Internet ins Ausland zu telefonieren und das vollkommen ohne zusätzliche Kosten. Das funktioniert mit Apps beziehungsweise Messenger-Diensten wie WhatsApp, Telegram, Skype und Signal. Die Voraussetzung dafür ist neben einer Internetverbindung, dass beide Personen dieselbe Anwendung auf ihrem Smartphone, Tablet oder PC installiert haben. Derartige Apps ermöglichen neben konventionellen Telefonaten meist auch kostenlose Videoanrufe.

Häufig gestellte Fragen

Bei einem Auslandsgespräch handelt es sich um ein Telefonat in ein anderes Land. Roaming bezeichnet hingegen die Telefonie beziehungsweise Mobilfunknutzung in einem anderen Land. Auslandsgespräche können Sie sowohl mit einem Festnetztelefon als auch mit einem Handy führen, wohingegen Roaming lediglich Gespräche und Datenverbindungen im Mobilfunknetz betrifft.

Wollen Sie eine Telefonnummer in einem anderen Land anrufen, wählen Sie zunächst zwei Mal die Null "00" und dann die Ländervorwahl. Im Mobilfunknetz können Sie statt der Doppelnull auch ein Plus "+" eingeben. Danach wählen Sie die Ortsvorwahl ohne die führende Null und im Anschluss die Nummer der Teilnehmerin oder des Teilnehmers.

Welche Kosten entstehen, hängt vor allem davon ab, in welches Land der Anruf geht. Innerhalb der Europäischen Union darf ein Auslandsgespräch – ob via Festnetz oder Handy – maximal 22,6 Cent pro Minute kosten. Außerhalb der EU zu telefonieren, ist oftmals wesentlich teurer. Allerdings lassen sich die Gesprächskosten durch Sparvorwahlen und Auslandsoptionen deutlich senken, durch Messenger-Dienste sogar auf null.

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