eSIM: Welche Geräte und Tarife können Mobilfunkkunden nutzen?
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Das Wichtigste in Kürze
- Die eSIM ("embedded SIM") ist ein fest verbauter elektronischer Chip.
- In neueren Smartphone-Modellen, einigen iPads und Smartwatches ist bereits eine eSIM verbaut.
- Viele Mobilfunkanbieter unterstützen das digitale Profil, jedoch oft nicht in allen Tarifen.
- Mobilfunkkunden zahlen in der Regel genauso viel für eine eSIM wie für die Plastik-Vorgänger.
Sie spart Plastik und Platz: Die eSIM ("embedded SIM") ist kleiner und robuster als herkömmliche SIM-Karten – und jederzeit digital überschreibbar. Der elektronische Chip ist fest in Geräten wie Smartphones, Tablets, Smartwatches, Fitness- oder GPS-Trackern verbaut. Nutzer sparen sich das Einbauen der physischen SIM-Karte, denn die Daten des Mobilfunkvertrages werden vom Anbieter direkt auf dem digitalen Profil gespeichert. Doch mit welchen Endgeräten und Mobilfunktarifen können Kundinnen und Kunden bereits eine eSIM nutzen?
Smartphones, Tablets und Smartwatches mit eSIM
Seit 2016 wird der digitale Chip bereits in ausgewählten Tablets oder Smartwatches verbaut. Bei Tablets ist Apple mit seinen iPads Vorreiter. Das Google Pixel 2 und 2 XL (2017) gilt als das erste Smartphone mit eSIM, ist in Deutschland jedoch nur als Single-SIM-Modell verfügbar. Die eSIM bringt für allem für Nutzer von Wearables Vorteile: Mithilfe des eingebauten Profils lassen sich zum Beispiel smarte Uhren unabhängig vom Smartphone betreiben.
Wer ein Smartphone mit eSIM sucht, wird in Deutschland bislang nur bei einigen Anbietern fündig, darunter Apple, Samsung, Google, Huawei und Motorola. Aktuell ist die eSIM vor allem in hochpreisigen Highend-Modellen wie Apples iPhones (seit 2018) oder Samsungs Galaxy-S20-Reihe verbaut. Wer günstigere Mittelklassegeräte mit eSIM sucht, wird bei Googles Pixel-Reihe fündig.
Die meisten Handy-Hersteller setzen aktuell noch auf klassische SIM-Karten aus Plastik. Mobilfunkexperten erwarten jedoch, dass die digitale SIM ihre Vorgängerformate in einigen Jahren komplett ablösen wird. In der Übergangsphase sind vor allem Hybridmodelle auf dem Markt: Fast alle Smartphones mit eSIM haben neben dem digitalen Profil weiterhin einen Steckplatz für eine Nano- oder Micro-SIM-Karte. Lediglich das Motorola Razr (2019) – die Neuauflage des Kult-Klapphandys – verzichtet erstmalig auf den physischen Steckplatz. Es gilt als das erste reine eSIM-Smartphone. Das neue iPhone 14 kommt ebenfalls mit reiner eSIM aus, allerdings nur in den USA und bislang nicht auf dem deutschen Markt.
Welche Mobilfunktarife sind mit eSIM nutzbar?
Wer einen Tarif für sein eSIM-fähiges Gerät sucht, wird aktuell bei den Netzbetreibern Telekom, Vodafone, Telefonica, allen Marken von Drillisch, Congstar, Klarmobil, Blau und 1&1 fündig. Etliche Discount- und Prepaidmarken wie zum Beispiel Aldi Talk bieten jedoch noch keine Aktivierung für volldigitale Profile an. Außerdem müssen Kunden je nach Anbieter mit Einschränkungen rechnen: Bei Telefonica lässt sich die eSIM zum Beispiel noch nicht mit Prepaid-Tarifen nutzen. Wer ein eSIM-Gerät betreiben möchte, sollte daher vorab prüfen, ob der Wunschprovider dies auch unterstützt.
Inzwischen gibt es aber auch Anbieter, die sich auf die eSIM-Nutzung spezialisiert haben. Simquadrat (Sipgate) verzichtet auf den Versand von Plastik-Karten. Anbieter wie Truephone machen die länderübergreifende Nutzung virtueller Profile möglich. Wer viel unterwegs, kann zum Beispiel Profile für mehrere Länder einrichten – und spart so Kosten und den physischen Kartentausch.