Zukunftsmusik: Obermann träumt vom "Chip in der Brusttasche"
Stand: 21.10.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Telekom-Chef René Obermann plant umfangreiche Investitionen in den Telekommunikationskonzern. Grund sei eine "fundamentale" Änderung in der globalen Kommunikation, "weil wir die Umstellung von der alten, geschützten Technologiewelt auf eine neue offene Internetwelt vollziehen müssen", erklärte Obermann gegenüber der Nachrichtenagentur dapd.
Diese Umstellung bedeute neben hohen Investitionen "sehr viel mehr Anstrengungen in die Sicherheit der Netze und Plattformen". Obermann sprach von einer "technologischen, einer investiven und einer Wissens-Herausforderung".
Das Telefon der Zukunft beschrieb der Manager mit den Worten: "Ein Chip in der Brusttasche." Für alle anderen Kommunikationsformen wünsche er sich "ein kleines Gerät, das sich beim Herausnehmen aus der Tasche zu handhabbarer Größe aufrollen und ausklappen lässt".
"Reden ist anders als Emailen"
Es sei unvorstellbar, aufs Telefonieren zu verzichten, sagte Obermann: "Reden ist anders als Emailen." Er telefoniere "stundenlang und vielmals". Nicht alles, was ausgetauscht werden müsse, könne über Mail, Twitter oder Facebook gesendet werden, weil "das persönliche Gespräch oder der persönliche Kontakt unersetzbar bleibt".
Zu den laufenden und vergangenen Auseinandersetzungen um patent- und urheberrechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Telekommunikation sagte Obermann, das Thema habe sich "fast noch verstärkt durch die zunehmende Verrechtlichung der Wirtschaftswelt".
"Open innovation ist der Trend"
Er äußerte sich aber zuversichtlich, dass sich das ändere: "Open innovation ist der Trend." Es werde immer mehr zwischen den Entwicklungsbereichen offen ausgetauscht. "Ich glaube, die Innovationswelt insgesamt ist offener und vernetzter geworden, und das ist gut so."