Zu teurer Fortschritt: MMS chancenlos gegenüber SMS
Stand: 03.08.2004
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Hamburg (ots) - Die deutschen Telekommunikationsunternehmen verderben sich das Geschäft mit dem SMS-Nachfolger MMS. Überhöhte Preise von durchschnittlich 81 Cent pro MMS schrecken die Verbraucher ab. Zudem sind noch zu wenige MMS-fähige Endgeräte in Kundenhänden, so dass Netzwerkeffekte ausbleiben.
Bei den MMS-Preisen ist noch Luft, denn deutsche Verbraucher müssen im Europavergleich besonders tief in die Tasche greifen. Mit durchschnittlich 81 Cent pro MMS zahlen sie am meisten. Am günstigsten sind MMS in Frankreich. Hier muss pro verschickte Multimedia Message im Schnitt weniger als die Hälfte bezahlt werden. Die Multimedia Message ist einer der teuersten Datendienste. So reicht ein Übertragungsvolumen von einem Megabyte für etwa 30 MMS bis 30 Kilobyte Grösse. Für jede dieser kleinen MMS stellen die deutschen Mobilfunkbetreiber beim netzinternen Versand im Schnitt 39 Cent in Rechnung. Für den Kunden bedeutet das: Bei MMS zahlt er im eigenen Netz für das Megabyte knapp 12 Euro. Bei der Übertragung der gleichen Menge an Daten per GPRS zahlt er deutlich weniger. So berechnet beispielsweise E-Plus seinen Kunden dafür nur etwa drei Euro.
Die MMS könnte das Bindeglied zwischen der aktuellen Mobilfunkgeneration und UMTS werden. Mit ihr kann der Verbraucher langsam an die Multimedia-Fähigkeiten des neuen Mobilfunkstandards herangeführt werden. Vor allem mit Blick auf dessen Einführung sollten die deutschen Telekommunikationsunternehmen daher die Marktsituation der MMS durch Preisnachlässe stärken.